Kebbekus Kreuz
Das Kebbekus Kreuz in der Alemicke
Im Jahre 1940 zur Zeit des antireligiösen Zeitgeistes stellte der in Olpe wohnende Paul Kebbekus (1901–1982), An den Klippen, mit seinem Schwager Anton Kraft (1896–1969), Westfälische Straße, inmitten der „Kirchtannen“oberhalb der Alemicke und des Schlehseifens ein Kreuz mit dem Korpus Christi auf. Sie wollten damit ein Zeichen des Gottvertrauens in diesen Zeiten von Not und Elend setzen und sicherlich auch Dank sagen, dass ihre Familien bislang von den Kriegswirren verschont geblieben waren. Es war damals höchst gefährlich, für einen deutschen Staatsbürger (Volksgenossen), ein solches Symbol christlichen Glaubens, als Zeichen einer religiösen Überzeugung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Deshalb war über die zweite beteiligte Person zunächst lange Jahre nichts zu erfahren. Jedoch hatte sich die Kunde über das Aufstellen des Kreuzes an dieser Stelle schnell herumgesprochen, so dass mehr und mehr Rüblinghauser den Weg dorthin fanden. Der ur- sprünglich versteckt im Wald gelegene Platz wurde immer mehr ein beliebtes Ziel der Menschen bei einem Spaziergang aus der näheren Umgebung, wo sie Ruhe und Trost im Gebet finden konnten. Als der umgebende Fichtenwald des Kreuzes im Jahr 1947 gerodet wurde, verlegte man den Standort des Kreuzes mit dem ursprünglich aus Schlesien stammenden Korpus, etwa 100 Meter in westliche Richtung. Restauriert wurde das Kreuz im Spätherbst des Jahres 1984, als ein Sturm das Kreuz umgeworfen und beschädigt hatte. Pastor Johannes Pohl segnete das Kreuz in einer kleinen Feierstunde am Samstag, den 11. Mai 1985.
Um das Kreuz wurden 12 schattenspendende Birken gepflanzt, die später zu groß waren und wieder gefällt wurden. Ein gepflegtes Blumenbeet und die aufgestellten Ruhebänke laden zum Verweilen ein.
Dank einiger Rüblinghauser Männer macht die Anlage stets einen ordent- lichen Eindruck. Immer wieder waren Menschen bereit, diesen Ort zu pflegen. Über viele Jahre sorgte sich Hubert Maiworm (1904–1989), um ein würdiges Erscheinungsbild. Im Jahre 2012 wurde um das Kreuz ein Industriegebiet gebaut. Ortsvorsteher Klaus Feldmann wurde im gleichen Jahr von Aloys Hohle- weg – der bisher mit Winfried Kebbekus die Pflege übernommen hatte –angesprochen, dass er aus gesundheitlichen Gründen, diese Tätigkeit nicht mehr ausüben könne (Er ist immerhin schon 81 Jahre). Seit dem Jahre 2013 haben sich Willi Ochel und Georg Titze bereit erklärt, diese Arbeit in Verbindung mit Winfried und Else Kebbekus fortzusetzen. In Jahre 2014 verstarb leider Winfried Kebbekus, so dass die Arbeiten auf den Schultern von Georg und Willi liegen.
Als im Jahr 1989 Winfried Kebbekus Schützenkönig in Rüblinghausen war, wählte er das Kreuz, das sein Vater errichtet hatte, als Motiv für den von ihm gestifteten Königsorden.
Auf Einladung des Ortsvorsteher Walter Rademacher trafen sich am Mitt- woch, den 15. Juli 2015 ein paar interessierte Herren des Dorfes um einen neuen Standort für das Kebbekus-Kreuz auszusuchen, das ja bekanntlich im Zuge der Erweiterung des Gewerbeparks Hüppcherhammer weichen muss. Es wurden 5 Vorschläge aus der damaligen Dorfversammlung aufgenommen und begutachtet. Der Entschluss fiel einstimmig auf dem Platz neben dem Osterfeuer, der auch von Winfried Quast, Leiter des Bauordnungs- und Planungsamtes der Stadt Olpe, favorisiert wurde. Von hier hat man einen herrlichen Blick über das gesamte Dorf, aber auch bis zur Nordhelle (Ebbegebirge).
Am 20. März 2021 wurde das kurz vorher nach einer Vandalismusattacke wieder reparierte Korpus komplett zerstört. Fehlte vorher nur ein Fuß, der durch einen 3D-Druck wieder ersetzt werden konnte, war jetzt der komplette Korpus zerschlagen. Der Schaden ließ sich nicht mehr günstig restaurieren, sodass man sich für einen neuen Korpus entschieden hat. Ein ähnlicher Korpus aus Metall aus Wenden wurde gefunden und ersetzt nun den alten Korpus.
Quellen:
Christian Scheele, Winfried Kebbekus 2007
Klaus Feldmann, persönliche Angaben
zusammengestellt von Peter Maiworm