Ehe
Das Sakrament der Ehe (Die kirchliche Trauung)
Bei einer kirchlichen Trauung nach katholischem Ritus spenden sich die beiden Ehepartner das Sakrament der Ehe gegenseitig. Diese Besonderheit verweist auf den Kern des Ehesakramentes, der im Vermählungsspruch zum Ausdruck kommt: „Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meinen Mann/meine Frau in guten und in schweren Tagen, in Gesundheit und in Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“
Die Liebe in einer sakramentalen Ehe ist bedingungslos. Egal ob es sich um gute oder schwere Zeiten handelt, die Eheleute versprechen, sich treu zu sein, den anderen so anzunehmen wie er ist, aufeinander zu achten, einander zu lieben bis zum Ende ihres Lebens. Dieses Versprechen zu leben und einzuhalten, ist nicht einfach. Aber ein Ehepaar, das in einer sakramentalen Ehe miteinander verbunden ist, darf sich des Mitgehens Gottes gewiss sein. Es darf darauf vertrauen, dass seine Gemeinschaft unter Gottes Schutz und Segen steht.
Ein Paar, das sich bedingungslos annimmt und liebt, spiegelt die bedingungslose Liebe Gottes zu uns Menschen wider. Deshalb ist eine solche Ehe unauflöslich.
Welche Bedingungen stellt die Kirche für eine katholische Trauung?
In der Regel wird in Deutschland vor der kirchlichen Heirat schon auf dem Standesamt geheiratet. Zwar ist seit 2009 auch eine rein kirchliche Trauung gestattet, doch diese wird zivilrechtlich nicht anerkannt und muss von dem zuständigen Bischof genehmigt werden. Bei einer katholischen Trauung muss wenigstens einer der Partner der katholischen Kirche angehören.
Gehört ein Ehepartner einer anderen christlichen Konfession oder Religion an oder ist er bekenntnislos, muss der katholische Ehepartner versprechen, seinen Glauben weiterzuleben, die Kinder katholisch taufen zu lassen und diese im katholischen Glauben zu erziehen.
Da die sakramental geschlossene Ehe unauflöslich ist, ist es nicht möglich, dass Geschiedene ein zweites Mal katholisch heiraten.
Wo müssen wir unsere beabsichtigte kirchliche Trauung anmelden?
Die Anmeldung erfolgt ausschließlich im zentralen Pfarrbüro des Pastoralverbundes Olpe (Auf der Mauer 6, Tel.: 02761/2375). Ganz generell gilt: Zuständig für ein Brautpaar ist der Pfarrer des Pastoralverbundes/der Pfarrei in dem/der Sie wohnen. Er ist auch für das Ehevorbereitungsprotokoll zuständig, das alle Brautleute, die katholisch heiraten wollen, ausfüllen müssen. Das Ausfüllen des Protokolls ist mit einem persönlichen Traugespräch verbunden. Das gilt auch für Paare, die auswärts heiraten wollen. In einem Traugespräch geht es um die Bedeutung der kirchlichen Trauung und das katholische Eheverständnis. Keine Sorge: Die Zeiten, in denen Eheleute examiniert wurden, sind vorbei. Heute sind Traugespräche lockere Unterredungen in angenehmer Atmosphäre. Während des Gespräches können Sie mit dem Priester auch die Form und die Gestaltung der Feier besprechen. Für diesen organisatorischen Teil ist es gut, einen zweiten Termin zu vereinbaren. Der Pfarrer kann das Ausfüllen des Protokolls an einen anderen Priester oder Diakon delegieren.
Wann müssen wir unsere kirchliche Trauung anmelden?
Je frühzeitiger Sie sich im Pfarrbüro melden (ca. 1 Jahr vor der geplanten Hochzeit), desto besser. Denn so können Wünsche besser berücksichtigt werden. Eine frühzeitige Meldung ist auch deshalb sinnvoll, weil es Konstellationen (z.B. Heirat mit einer/m orthodoxen Christen/in, mit einer/m Ungetauften, mit einer Frau/einem Mann, die/der aus der Kirche ausgetreten ist etc…) gibt, bei denen die Erlaubnis zur kirchlichen Trauung dem Ortsordinarius (Erzbischof von Paderborn) vorbehalten ist.
Wann wir geheiratet?
In der Regel am Freitag oder am Samstag. Am Samstag ist in Olpe die letztmögliche Uhrzeit 14:30 Uhr, damit die Vorabendgottesdienste problemlos stattfinden können. Trauungen, die in der Advents- und Fastenzeit stattfinden, müssen Rücksicht auf diese besonderen Zeiten im Kirchenjahr nehmen.
Welche Papiere brauchen wir zur Anmeldung der Trauung?
Bringen Sie Ihre Personalausweise und falls Sie nicht im Pastoralverbund Olpe getauft wurden Ihre Taufbescheinigungen zur Anmeldung mit. Die Taufbescheinigungen dürfen nicht älter als sechs Monate sein und werden vom Pfarrbüro ihres Taufortes ausgestellt. Falls ein Partner aus dem Ausland stammt, denken Sie bitte daran, dass es länger dauern kann, bis die Taufbescheinigung bei Ihnen ankommt. Ist ein Partner nicht katholisch, braucht dieser einen sog. Ledigennachweis.
Müssen Sie gefirmt sein, um getraut zu werden?
Nein.
Wie frei sind wir bei der Gestaltung der Traufeier?
Mit Bibeltexten, Liedern und Fürbitten, die Sie auswählen, können Sie Ihren Trauungsgottesdienst persönlich mitgestalten. Jeder Priester/Diakon freut sich über Ihr Mittun in diesem Punkt. Allerdings gibt es im Gottesdienst auch einige wenige liturgische Pflichtbestandteile, die einzuhalten sind (vor allem auch der Vermählungsspruch). Der Priester informiert Sie im Traugespräch über den tieferen Sinn dieser Liturgie und erläutert Ihnen, welche Spielräume es bei der Gestaltung der Traumesse gibt. Bringen Sie zum Traugespräch ruhig schon Ihre Vorschläge mit. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, Lieder zu wählen, die Ihre Gäste kennen und mitsingen können. Ein leider bei Trauungen sehr selten gesungenes, aber zugleich sehr tiefsinniges Lied findet sich im Gotteslob unter der Nr. 499.
Wie viele Trauzeugen brauchen wir? Müssen diese katholisch sein?
Sie brauchen zwei Trauzeugen. Die Konfession spielen keine Rolle.
Was sind Ehevorbereitungsseminare?
In früheren, unaufgeklärten Zeiten diente der Eheunterricht in Teilen auch der Sexualaufklärung der Verlobten. Entsprechend verschämt ging es dabei zu. Heute sind Ehevorbereitungsseminare eine gute Gelegenheit, sich gemeinsam mit anderen Paaren und erfahrenen Seminarleitern über das Thema Ehe auseinanderzusetzen. In der Regel werden die Seminare von katholischen Bildungseinrichtungen oder über die Dekanate angeboten. Wir laden herzlich dazu ein.
Können wir auch auswärts in unserer Wunschkirche heiraten?
Eine Hochzeit außerhalb des Pastoralverbundes Olpe ist möglich. Pfarrer Hammer stellt Ihnen dann, nach dem Traugespräch, eine Überweisung aus. In diesem Fall müssen Sie allerdings selbst einen Priester oder Diakon finden, der sie traut und der nicht zum Olper Pastoralteam gehört. Auch sollten Sie in Erfahrung bringen, ob die Kirche oder Kapelle an Ihrem Heiratstermin frei ist.
Was kostet eine kirchliche Trauung?
Wie jedes Sakrament ist die Trauung als solche und auch die Vorbereitung kostenlos. Dies gilt natürlich nicht für die Leistungen Dritter. Sprechen Sie bitte auch genau ab, was die/der Organist/in bekommt. Die Messdiener/innen freuen sich über einen kleinen Obolus.
Sie möchten kirchlich heiraten?
Dann ist Pfarrer Johannes Hammer der richtige Ansprechpartner für Sie:
02761–2375
E‑Mail: Johannes Hammer
Quellenangabe zu Fotos
Symbolfoto Ehe: Vereinfachte Pixbay-Lizenz