Agape
Das Agapemahl (griech. agápe = Liebe, Hochschätzung des/der anderen) ist bereits biblisch bezeugt (Apg 2,46). Es handelt sich um ein gemeinschaftliches, religiöses Mahl, bei dem auch die Eucharistie gefeiert werden konnte. Während die Eucharistie ein Kultmahl ist, bei dem der geistige Aspekt im Vordergrund steht (vgl. die Kritik in 1 Kor 11,20–22.33–34), stellt die Agape ein Sättigungsmahl für den körperlichen Hunger dar, allerdings mit ritueller Rahmung. So sprach der Vorsteher nach dem Psalmengesang einen Segen über das Brot und teilte es aus. Danach erst eröffnete er das Mahl. Nachdem die Eucharistie zu einer eigenständigen Feier und von der Agape getrennt worden war, erhielt diese eine karitative Bedeutung zur Versorgung benachteiligter Gruppen in der Gemeinde, etwa der Armen oder der Witwen.
In Heilig Geist wird im Anschluss an die Osternacht schon seit Jahrzehnten die Agape-Feier in den Gemeinderäumen angeboten. Diese etablierte Tradition gibt einer der wichtigsten Messen im Kirchenjahr, der Osternacht, einen würdigen Abschluss. Außerdem wird dort der Geist der Urgemeinde erlebbar, die von Anfang an das gemeinsame Brechen des Brotes, die Eucharistie gefeiert haben.
Quelle: Christoph Neuert, Trier: https://www.herder.de/gd/lexikon/agapemahl/