Die Geschichte unsere Pfarrkirche

Die Pfarrei St. Martinus wurde im Jahre 1220 zum ersten Mal urkund­lich erwähnt.

Vermut­lich hat es schon um 700 n. Chr. hinter dem Mündungs­winkel der Olpe und der Bigge eine Sied­lung gegeben. Nahe dieser Sied­lung wird etwa um 800 eine Kapelle errichtet, die Johannes dem Täufer geweiht ist. Genauer Standort und Aussehen des ersten Olper Gottes­hauses sind nicht bekannt.

Nach der Tren­nung von der Ur-Pfarrei Atten­dorn, etwa um 900, ist die Johan­nes­ka­pelle nicht nur Mittel­punkt eines aufblü­henden Dorfes, sondern einer Pfarrei, die sich über die südliche Hälfte des jetzigen Kreises Olpe erstreckt, wie übri­gens das 1923 gegrün­dete Dekanat Olpe. Das alte Johannes-Patro­zi­nium wird erst um 1700 von dem des als Orts­hei­ligen verehrten St. Martinus abge­löst. Seitdem hat seine „Mantel­spende“ ihren Platz im Kirchen­siegel wie im Stadtwappen.

Bei dem Stadt­brand 1795 wird die dama­lige Pfarr­kirche stark beschä­digt. Am 23. Juli 1907, am Fest des Diöze­san­pa­trons St. Libo­rius, ist feier­liche Grund­stein­le­gung für die neue Kirche.

Am 10. Juni 1909 zieht die Fron­leich­nams­pro­zes­sion in das neue Gottes­haus ein. Die Olper sind stolz auf ihre neue St. Martinus-Kirche, die eine der größten und schönsten im Sauer­land ist.

1922 werden die neuen Bron­ze­glo­cken Martinus, Agatha, Rochus geweiht. 1937 kommt die schwere Herz-Jesu-Glocke dazu. 

 Am 28. März 1945 sind 72 briti­sche Bomber mit über 30 beglei­tenden Jagd­bom­bern zur Zerstö­rung von Bahn­ver­bin­dungen in Olpe einge­setzt. 43 Bomber greifen mit fünf Bomben­tep­pi­chen Olpe an und töten mehr als 200 Menschen.

Die St. Martinus-Kirche ist so stark beschä­digt, das der südwest­liche Kirch­turm gesprengt werden musste. Der etwa 35 Meter hohe Turm­aufbau ist nicht wieder errichtet worden. Die Turm­ruine wird heute als Mahnmal für den Frieden verstanden.

Als Abschluss der Feier­lich­keiten zur Selig­spre­chung von Mutter Maria Theresia Bonzel OSF sind am 11. November 2013 die Gebeine der neuen Seligen vom Mutter­haus der Olper Fran­zis­ka­ne­rinnen in die Pfarr­kirche St. Martinus zu Olpe über­führt und dort in der neuen Sakra­ments­ka­pelle beigesetzt worden, die Erzbi­schof Hans-Josef Becker gesegnet hat.

Der Innen­raum der Kirche fasst bis zu 1.500 Menschen bei etwa 650 Sitz­plätzen. Unsere Gemeinde zählt zurzeit 6.400 Mitglieder.

Zahl­reiche Gruppen und Verbände helfen mit, dass aus der Gemeinde auch eine Gemein­schaft wird und diese lebendig bleibt. (Caritas-Konfe­renzen, Frau­en­ge­mein­schaft, KJG, Kolping, …)

Musi­ka­lisch wird das Leben unserer Pfarrei mitge­staltet vom Kirchen­chor St. Martinus sowie vom vor einigen Jahren gegrün­deten Chor „St. Martinus-Voices“. Beide stehen unter der Leitung unseres Kirchen­mu­si­kers, Dieter Moers.

Vieles hat im Laufe des Kirchen­jahres seinen festen Platz in unserem Gemein­de­leben und ist aus diesem nicht mehr wegzu­denken. Die Stern­sin­ger­ak­tion am Drei-Königs-Tag, die Fest­messe am Sebas­ti­anstag, das Fest der Hl. Agatha mit abend­li­cher Lich­ter­pro­zes­sion, die seit 1760 jähr­lich statt­fin­dende Wall­fahrt nach Werl, die Prozes­sionen an Christi Himmel­fahrt, Fron­leichnam und Rochus oder die fest­liche Olper Orgel-Melodie “Der alte Zimmer­mann”, die immer nach der Christ­mette erklingt. Brauchtum – Tradi­tion und Gegenwart.

Im folgenden Video­film werden die Weih­nachts­krippen aller neun Gemeinden des Pasto­ral­ver­bundes Olpe-Biggesee vorge­stellt. Außerdem sind die Krippen der Kreuz­ka­pelle und der Kran­ken­haus­ka­pelle zu sehen. Als letztes folgt ein Foto der Krippe im Mutter­haus der Olper Fran­zis­ka­ne­rinnen, mit denen der PV Olpe-Biggesee in beson­derer Weise verbunden ist. Die Vorstel­lung der Weih­nachts­krippen ist mit dem Lied “Der alte Zimmer­mann” unter­legt, und zwar zunächst in der Orgel­fas­sung, dann als 4‑stimmiger Chorsatz.

Am dritten Sonntag im September feiern wir das Fest unserer Kirch­weihe – Muggel­kirmes. Eine bunte Kinder­kirmes, bei der mehrere hundert Kinder und Jugend­liche im Dienst der guten Sache stehen. Seit Jahr­zehnten werden mit den Erlösen der Muggel­kirmes Projekte in Brasi­lien unterstützt.

Pfarr­kirche St. Martinus (Foto: W. Müller)

Die Pfarr­kirche nach dem Bomben­an­griff 1945

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