St. Theresia vom Kinde Jesu Benolpe
Die Kapelle St. Theresia vom Kinde Jesu in Benolpe
Zu den Beweggründen der Bewohner der Schulgemeinde Benolpe ein eigenes Gotteshaus zu bauen, ist heute nichts Näheres mehr in Erfahrung zu bringen.
Vielleicht lagen die Gründe in der Entfernung zur St.-Clemens-Pfarrkirche in Drolshagen bzw. zur St.-Anna-Pfarrkirche in Belmicke. In der damaligen Zeit und bei den unbefestigten Wegen war der Besuch der heiligen Messe nur zu Fuß zurückzulegen.
Am 10.03.1929 erfolgte die Gründung eines Kapellenbauvereins, der die Aufgabe hatte, einen Baufonds für eine in Benolpe zu bauende Kapelle zu schaffen. Treibende Kraft und Seele des Bauvorhabens war der Dorfschullehrer Wilhelm Wibbeke.
Die Baupläne für die Kapelle wurden von Kreisbaumeister Josef Stamm aus Gummersbach, einem Sohn der Gemeinde (aus dem Haus der früheren Gastwirtschaft “Zur Linde”, Rheinlandstraße 32), erstellt.
Die Firma Jungjohann und Siebel, Siegen, die den Steinbruch bei Gipperich betrieb, stellte der Schulgemeinde ihren Steinbruch kostenlos zur Verfügung. In dem milden Winter 1929/30 schaffte man das erforderliche Material herbei und im Frühjahr 1930 wurde trotz Geldknappheit und Arbeitslosigkeit der Grundstein zur Kapelle gelegt.
Der größte Teil des erforderlichen Bauholzes wurde von den Waldbesitzern kostenlos überlassen. Maurer und Fuhrleute arbeiteten ebenfalls für Gotteslohn. Sicherlich waren es aber auch die seinerzeitigen Arbeitslosen der Gemeinde, die durch ihre tatkräftige Mitarbeit zur schnellen Vollendung beigetragen haben.
Bereits am 18.06.1930 konnte die Schulgemeinde das Richtfest unter großer Anteilnahme der Bevölkerung feiern. Im Jahr 1931 war der Kapellenbau schließlich vollendet.
Am Sonntag, dem 19.07.1931 fand die feierliche Weihe des Gotteshauses durch Pfarrer Kleeschulte aus Drolshagen im Rahmen eines Levitenamtes statt. Die neue Kapelle wurde unter den Schutz der “Heiligen Theresia vom Kinde Jesu” gestellt.
Die Kapelle stand nach Aussagen der Benolper Schulchronik schuldenfrei da.
Für die auf die Einweihung folgenden Jahre finden sich keine weiteren Hinweise zur Kapelle. Erst im Jahre 1952 beginnen wieder Aufzeichnungen in dem Protokollbuch des am 13.03.1952 gegründeten Kapellenvereins Benolpe.
Der Kreuzweg in der Kapelle St. Theresia vom Kinde Jesu in Benolpe ist aus Lindenholz geschnitzt. Er besteht aus 14 Stationen. Jede station ist leicht bemalt. Oberhalb der Station befindet sich jeweils ein Holzkreuz mit der entsprechenden Stationsnummer.
Wichtige Beschaffungen, Unterhaltungs- und Renovierungsarbeiten in den folgenden Jahren:
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1952
Neue Kapellenbänke wurden angeschafft. -
1953
Anschaffung eines Harmoniums zur musikalischen Begleitung des Gottesdienstgesanges. -
1961
Die bisher nicht beheizte Kapelle erhielt einen Ölofen. -
1961
Einbau einer neuen Kapellentür. -
1962
Anschaffung eines Ölofens für die Sakristei. -
1968
Die aus Bruchsteinen gemauerte Kapelle erhielt einen Außenputz. -
1969
Innenanstrich der Kapelle. -
1972
Anschaffung einer neuen elektrische Orgel. -
1973
Der Holzboden der Kapelle wurde durch einen Steinboden ersetzt. -
1977
Unter dem neuen Drolshagener Pastor Linke wurde das Allerheiligste feierlich in die Kapelle überführt. Die hierfür erforderliche Ausstattung wie Tabernakel, ein Kelch und liturgische Gewänder wurden angeschafft. -
1981
Entscheidung des Vereins die Kapelle weiterhin im Eigentum des Kapellenvereins und damit im Eigentum der Dörfer der ehemaligen Schulgemeinde zu belassen und nicht ins Eigentum der Erzdiözese Paderborn zu überführen. -
03.10.1981
Einweihung des neuen Altars im Rahmen der Feier zum 50jährigen Bestehen der Kapelle. -
1982
Innenanstrich der Kapelle und der Chorraum wird ebenfalls mit einem Steinboden versehen. -
1988
Innenanstrich der Kapelle und Anschaffung einer neuen elektrische Orgel. -
1988
Einbau einer Elektronachtspeicherheizung in der Kapelle. -
1989
Einbau einer Elektronachtspeicherheizung in der Sakristei. -
1990
Einbau einer neuen Kapelleneingangstür. -
1991
Erneuerung der Schieferdacheindeckung auf der Sakristei. -
1994
Innenanstrich der Kapelle und Erneuerung des Brüstungsgeländer am Oberstandes. -
1994
Am 12. März läuteten zum ersten Mal die drei neuen Bronzeglocken. Diese Glocken ersetzten die bisherigen zwei Stahlglocken. -
1995
Das Kapellenufer wird komplett neugestaltet und bepflanzt. Hier fanden auch die zwei alten Stahlglocken einen dekorativen Standort. -
1997
Außenanstrich der Kapelle. -
2002
Innenanstrich der Kapelle. -
2011
Grundlegende Innenrenovierung der Kapelle in einem ersten Bauabschnitt (Innenanstrich, Erneuerung des Kapellenbodens, der Elektronachtspeicheröfen, der Kapellenbänke, der Innenbeleuchtung, Außentür der Sakristei). -
2014
Außensanierung der Kapelle in einem zweiten Bauabschnitt (Einbau einer Wärmedämmung, Erneuerung der Schieferdacheindeckung, Dachrinnen, Blitzableiter, Schallluken am Turm, Renovierung des Turmkreuzes einschließlich Wetterhahn und der Kapellenfenster). -
2015/16
Schaffung eines barrierefreien Zugangs zur und in die Kapelle im dritten und letzten Bauabschnitt (Anhebung des Kapellenbodens im Turmbereich auf das Niveau des Hauptraumes der Kapelle, Anhebung des Kapellenvorplatzes, Entfernung von Stufen auf der Zuwegung zur Kapelle, Neugestaltung des schon recht steilen unbefestigten Kapellenufers mit Stützmauern für den barrierefreien Zugang, Erneuerung der Kapelleneingangstür). -
2021
Ersatzbeschaffung einer neuen elektronischen Orgel