Glocken der St. Clemens Pfarr­kirche Drolshagen

Einlei­tung

Das sieben­stim­mige Geläut der Pfarr­kirche St. Clemens in Drol­s­hagen ist eine große campa­no­lo­gi­sche Beson­der­heit in der Region und darüber hinaus. Als Basis fungiert die vom vorhe­rigen Stahl­ge­läut über­nom­mene Christus-König-Glocke, auf der sich ein sechs­stim­miges Bron­ze­ge­läut von Petit & Gebr. Edel­b­rock aus Gescher auf a° aufbaut. Die neuen Glocken wurden von verschie­denen Künst­lern indi­vi­duell verziert. Beson­ders sticht hierbei die Drei­kö­ni­gen­glocke a° mit Darstel­lungen des berühmten Kölner Schreins und der Weisen persön­lich hervor. Diese Glocke ist es auch, die durch ihre Tonlage dem Schlagton der Sekund­schlag­ton­glocke g° “den Rücken stärkt”, sodass diese wiederum dadurch das eindeu­tige Funda­ment des Gesamt­ge­läuts bildet. Sämt­liche Glocken hängen in einem monu­men­talen Stahl­beton-Glocken­stuhl, was eben­falls bemer­kens­wert ist.

Das nun bestehende Geläut wurde von den Glocken­sach­ver­stän­digen des Erzbis­tums Pader­born, Pfarrer Dr. Gerhard Best und Theo Hale­kotte konzi­piert. Zum Glocken­pro­jekt gehörte nicht nur der Guss der sechs neuen Glocken für die Pfarr­kirche, sondern auch der gleich­zei­tige Neuguss vieler klei­nerer Glocken für das gesamte “Drol­s­ha­gener Kirchspiel”.

Im Dach­reiter der Kirche befinden sich zwei weitere Glocken mit den Schlag­tönen a” und h”, die beide eben­falls von Peitt & Gebr. Edel­b­rock gegossen wurden. Am Turm­helm des Haupt­turms hängt außerdem eine mittel­al­ter­liche, nicht läubare f”’-Glocke.

Neue Glocken für Drolshagen

Ausge­rechnet den zweiten Weih­nachts­fei­ertag des Jahres 1985 hatte sich die größte Glocke “Chrstus König” der Pfarr­kirche St. Clemens zu Drol­s­hagen ausge­sucht, um für lange Zeit zu verstummen. Grund hierfür war der Bruch des Klöp­pels dieser über 5 Tonnen schweren Glocke beim Ausläuten des Festtages.

Da die Drol­s­ha­gener Katho­liken sehr stolz auf ihr Geläut sind, wurden schon kurz darauf erste Über­le­gungen in der Pfarrei unter­nommen, wie die Glocke möglichst bald wieder zu Gehör gebracht werden konnte. Bei Unter­su­chungen durch die Glocken-Sach­ver­stän­digen des Erzbis­tums Pader­born, zeigte sich jedoch sehr schnell, dass neben der Christ-König-Glocke auch alle übrigen Stahl­glo­cken drin­gend über­ho­lungs­be­dürftig sind. Eine Gesamt­lö­sung mußte somit her!

Im Laufe langer Planungen und Gespräche, kam man zu dem Ergebnis, bei der grund­le­gend notwen­digen Erneue­rung der Glocken­an­lage und der Arbeiten im Turm auch neue Glocken­körper aus Bronze zu beschaffen. Als sich der Planung zur Neuan­schaf­fung von Glocken der Mutter­kirche St. Clemens auch die Kapellen von Benolpe, Berling­hausen und Frenk­hausen sowie die Kirche in Hütze­mert und die Kirche in Schrei­bershof anschlossen, schien der Plan perfekt.

Gegossen wurden die neuen Glocken für das Kirch­spiel Drol­s­hagen in der Glocke­gie­ßerei in Gescher. Am 20. August 1993 war der große Tag, an dem sich auch eine Reihe Drol­s­ha­gener Gläu­biger mit auf den Weg nach Gescher gemacht hatten, um das — sicher­lich für viele einma­lige — Ereignis eines Gusses mit zu erleben.

Die Weihe der neuen Glocken fand dann am darauf­fol­genden Patro­nats­fest St. Clemens am 7. November 1993 in der Pfarr­kirche statt. Am Tag zuvor, bei der Ankunft der neuen Glocken in Drol­s­hagen kamen viele zum Markt- und Kirch­platz um den “Einzug” mitzuerleben.

Abge­sehen von einigen “Probe­läuten” während des anschlie­ßenden Einbaus in den Turm der St. Clemens-Pfarr­kirche sowie in die oben genannten weiteren Kirchen und Kapellen des Kirch­spiels, hatten die Glocken pünkt­lich zum Weih­nachts­fest, genauer gesagt am Heiligen Abend des Jahres 1993 ihren ersten Auftritt und erfüllen seitdem ihren Dienst.

Bild / Tonaufnahmen

In der Weih­nachts­zeit 2010 / 2011 wurden einige Bild- und Tonauf­nahmen des Geläuts der Drol­s­ha­gener Pfarr­kirche ange­fer­tigt. Eine dieser Aufnahmen beinhaltet das Voll­ge­läut (g° — a° — c’ — d’ — e’ — g’ — a’). 

Zur Infor­ma­tion:
Das Aufnah­me­gerät wurde ober­halb der Glocken a° und a’ posi­tio­niert, sodass trotzdem nicht der Eindruck entstehen sollte, dass die Christus-König-Glocke ein wenig “schwach auf der Brust” ist.

(Film­auf­nahmen von Matthias Braun, 29.12.2010).

Die Glocken im einzelnen:

(Entnommen der Broschüre “Glocken unserer Heimat”, heraus­ge­geben anläß­lich der Glocken­weihe am St. Clemens-Patro­nats­fest am 7. November 1993)

Glocke 1:

CHRISTUS KÖNIG

Schlagton:
Gußjahr: 1947
Gewicht: 5.450 kg
Durch­messer: 2.400 mm
Mate­rial: Stahl

Die Christus König-Glocke in Drol­s­hagen ist nach der Still­le­gung des Abtei­ge­läuts in Sche­yern nun unan­ge­fochten die größte läutende Stahl­glocke in Sekund­schlag­ton­rippe. Dass sie über­haupt erhalten geblieben ist, ist den Glocken­sach­ver­stän­digen des Erzbis­tums Pader­born, Pfarrer Dr. Gerhard Best und Theo Hale­kotte zu verdanken, die zwar die dama­ligen klei­neren Stahl­glo­cken b°-c’-es’-f’-g’ durch neue Bron­ze­glo­cken von Petit & Gebr. Edel­b­rock aus Gescher ersetzen ließen, die große Glocke aber aufgrund ihres impo­santen Charak­ters als Basis des neuen Geläuts erhielten. Nun ist sie eine der Attrak­tionen des bemer­kens­werten Geläuts in der sauer­län­di­schen Kleinstadt.

Aufrung Ihrer Größe und nach Ihrem Stifter wird die Christus König-Glocke von vielen Drol­s­ha­genern auch liebe­voll als “Dicker Hermann” bezeichnet.

Glocke 2:

HEILIGE DREIKÖNIGE

Schlagton:
Gußjahr: 1993
Gewicht: 3.800 kg
Durch­messer: 1.801 mm
Mate­rial: Bronze
Glocke 3:

HOSIANNA (Toten­glocke)

Schlagton: c’
Gußjahr: 1993
Gewicht: 2.200 kg
Durch­messer: 1.515 mm
Mate­rial: Bronze
Glocke 4:

HL. CLEMENS

Schlagton: d’
Gußjahr: 1993
Gewicht: 1.600 kg
Durch­messer: 1.318 mm
Mate­rial: Bronze
Glocke 5:

HL. PETRUS, HL. PAULUS UND HL. SEBASTIAN

Schlagton: e’
Gußjahr: 1993
Gewicht: 1.330 kg
Durch­messer: 1.270 mm
Mate­rial: Bronze
Glocke 6:

GOTTESMUTTER MARIA

Schlagton: g’
Gußjahr: 1993
Gewicht: 900 kg
Durch­messer: 1.075 mm
Mate­rial: Bronze
Glocke 7

HL. JOSEF

Schlagton: a’
Gußjahr: 1993
Gewicht: 700 kg
Durch­messer: 973 mm
Mate­rial: Bronze
Glocke 8

Klepp­glocke (von 1938)

Schlagton: a”  
Gußjahr: 1938
Gewicht: 50 kg
Durch­messer: 435 mm
Mate­rial: Bronze
Glocke 9

Klepp­glocke — HL. ANTONIUS UND HL. LAURENTIUS

Schlagton: h”  
Gußjahr: 1993
Gewicht: 45 kg
Durch­messer: 403 mm
Mate­rial: Bronze
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