Maria Geburt Hützemert
Kirche und Kapelle in Hützemert
Nach dem 2. Weltkrieg wuchs der Ort Hützemert zum größten Dorf der Stadt Drolshagen heran. Die 1863 erbaute alte Kapelle im alten Ortskern Hützemerts war somit allmählich zu klein geworden, um dort Gottesdienste zu feiern.
Der “Elferrat”, eine Gemeinschaft aus Hützemertern, der sich mit großem Einsatz um die Dorfbelange kümmerte, regte im Februar 1952 in einer Dorfversammlung unter Anwesenheit des damaligen Vikars Ammermann den Bau eines größeren Gotteshauses an.
So wurden seit 1952 Haussammlungen durchgeführt. Die Spendenfreudigkeit bzw. die Opferbereitschaft der Hützemerter war unerwartet so groß, daß man schnell eine finanzielle Grundlage für die Planungen eines Kirchengebäudes hatte. Im März 1954 konnte man daher erste Kontakte mit Paderborn knüpfen.
Nach langen Streitigkeiten mit Paderborn und den umliegenden Dörfern (die Kirche sollte im Hinblick auf die Erschaffung einer neuen Vikarie auf Empfehlung Paderborns zentral zwischen die Ortschaften Hützemert, Wegeringhausen und Germinghausen gebaut werden) entschied man sich jedoch nach vehementen Bemühungen für den heutigen Standort im Oberdorf gegenüber der Grundschule.
Der erste Spatenstich erfolgte daher am 20. November 1957 (Buß- und Bettag) durch den Geistlichen Rat, Pastor Aloys Becker. Zu den finanziellen Beiträgen kam noch die Arbeitsbereitschaft und damit eine Zeitinvestition vieler Dorfbewohner hinzu. Die meisten Arbeiten wurden selbst und in Eigenleistung vollbracht.
Nachdem die Glocken am 16. Mai 1960 von der Firma Rincker in Sinn gegossen worden waren, war man mit der Vollendung des Baus ziemlich nahe am Ziel. So erfolgte am Sonntag, dem 23. Mai 1960 die Benediktion der Kirche durch den damaligen Dechanten Strawe. Es war für das Dorf ein riesiger Festtag.
Erst 1967 erhielt die Kirche endlich auch eine Pfeifenorgel der Firma Veith.
Seit 1970 wird die Gemeinde “Maria Geburt” Hützemert als Filialkirchengemeinde (anerkannte Seelsorgstelle) geführt und hat somit nach Kirchenrecht das Recht auf eine wöchentliche, sonntägliche heilige Messe.
Wegen der Folgen der Liturgiereform kamen bereits 1971 erhebliche Aufgaben auf den Kirchenrat zu. Unter anderem wurde in den Folgejahren der gesamte Chorraum umgestaltet. Am 8. September 1974, am Patronatsfest, wurde die Kirche dann durch den Weihbischof Dr. Rintelen konsekriert.
Bis heute hegen und pflegen die Hützemerter ihre Kirche, und es finden regelmäßig Gottesdienste statt, auch werktags. 1993 bekam das Geläute eine zusätzlich Glocke mit dem Patrozinium der hl. Elisabeth.
Im Jahre 1996 erhielt der Turm neue Schalluken. Seitdem entweicht der Klang der vier Bronzeglocken “wohldosiert” ins Freie. Im Zuge dieser Baumaßnahme und großer Spendenfreudigkeit einiger Hützemerter konnte auch im März 1998 eine Turmuhr in Betrieb genommen werden.
Der Kreuzweg in der Kirche Maria Geburt Hützemert ist farbig gemalt. Der Hintergrund ist jeweils in goldener Farbe gehalten. Die Stationen sind rechteckig und befinden sich links und rechts unterhalb der Fenster.
Durch den Bau der großen Kirche in Hützemert rückte die alte Kapelle keineswegs in den Hintergrund. Sie hat bei vielen Feierlichkeiten – wie auch die anderen Kapellen des Kirchspiels Drolshagen — ihren festen Platz im Gemeindeleben, was besonders dem Engagement von Pfarrer Linke zuzuschreiben ist, der sich besonders für den Erhalt aller Kapellen auf den Dörfern einsetzt.
So finden regelmäßig – besonders an Marienfesten — heilige Messen statt. Auch während der großen Prozession zum Patronatsfest Maria Geburt bildet die Kapelle die wichtigste Station.
Die alte Kapelle ist immer noch ein Ort des Gebetes sowie der Marienverehrung und wird von vielen Dorfbewohnern und Touristen zum Innehalten und Gebet aufgesucht. Nachdem 1988 ein neuer Außenanstrich erfolgte und die Fenster, die die vier Evangelisten abbilden, eingebaut worden waren, wurde zur Krönung der Renovierungsmaßnahme 1992 der restaurierte Altar in einer Festmesse geweiht. Drei Jahre später wurde die Glocke mit ihren Armaturen restauriert und 1996 elektrifiziert. Seit dieser Zeit verkündet auch sie dreimal täglich den “Engel des Herrn”.
Die Hützemerter sind froh über die beiden Gotteshäuser in ihrem Dorf und setzen sich für deren Erhalt und Pflege rege ein.