Gedanken zum Tag – 5. August 2020, Mitt­woch der 18. Woche im Jahreskreis

5. Aug. 2020

Die Koffer sind gepackt und die Vorfreude auf den 70. Geburtstag bei einem guten Musik­freund aus dem Schwarz­wald wächst. Plötz­lich eine Unter­su­chung im Kran­ken­haus, vermut­lich ein akuter Rheu­ma­schub, alles tut weh. Blut­ab­nahme, CT, EKG, Röntgen… Die Einwei­sung für den statio­nären Aufent­halt folgt.

Keine Geburts­tags­feier im Schwarz­wald. Der Mensch denkt und Gott lenkt.
Wie aus dem Nichts kommt der Verdacht auf eine seltene Form von Blut­krebs (Multi­ples Myelom) mit Amylo­idose. Die Vermu­tung wird in den nächsten Tagen bestätigt.
Eine nieder­schmet­ternde Nach­richt, die man so nicht erwarten konnte.
Plötz­lich denkt man an den Tod. Was wollte man noch alles erledigen?
Warum ich? Kann Gott helfen? Fragen, mit denen man sich allein beschäf­tigen muss.
Hier kann niemand behilf­lich sein. Man nimmt sich vor, weiterhin zu Gott und zur Gottes­mutter zu beten.

Die Diagnose steht fest, die Bespre­chung über den Thera­pie­plan folgt.
Der Krebs soll gut thera­pierbar sein, die Behand­lung in ca. sechs bis acht Monaten abge­schlossen sein. Eine voll­stän­dige Heilung ist zur Zeit aller­dings nicht möglich.
Nach 45 Jahren, kurz vor der Rente, von heute auf morgen aus dem Beruf gerissen. Ein schwerer Schlag für mich und den Firmeninhaber.
Wöchent­liche Arzt­be­suche mit Chemo­the­rapie im MVZ folgen. Immerhin ist ein Kurz­ur­laub in die Sonne möglich.

Erneuter Kran­ken­haus­auf­ent­halt für die Stamm­zel­len­ent­nahme. Kurzer Aufent­halt zu Hause, dann wieder in die Klinik. In der Isola­tion mehrere inten­sive Chemo­the­ra­pien und die Rück­füh­rung der Stamm­zellen. Nach 14 Tagen Isola­tion ist die Entlas­sung geplant. Plötz­lich tritt wieder­holt Fieber auf. An Essen ist nicht zu denken – die künst­liche Ernäh­rung ist unum­gäng­lich. Also keine Entlas­sung. Ein hart­nä­ckiger Pilz wird diagnos­ti­ziert. Man findet nicht heraus, wo der Befall loka­li­siert ist. Das entspre­chende Medi­ka­ment wird somit erst sehr spät gefunden.

Der Termin zur Entlas­sung aus dem Kran­ken­haus muss mehr­fach verschoben werden. Nach fast neun Wochen geht´s endlich nach Hause.

Die Freude ist riesen­groß. Ganz, ganz langsam geht es aufwärts. Auch dank meiner Familie, insbe­son­dere meiner Frau. Es folgen einige harte Rück­schläge, aus denen man sich immer wieder neu heraus­kämpfen muss. In diesen Situa­tionen gibt Gott immer wieder Kraft.

Die wöchent­li­chen Termine im MVZ werden wahr­ge­nommen und durch konse­quente Physio­the­rapie muss die verloren gegan­gene Mobi­lität wieder neu erar­beitet werden. Nach ca. acht Monaten sind auch Appetit und Geschmack fast voll­ständig zurück. Endlich kann wieder mit Genuss und ohne Zwang gegessen werden. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis sich der Körper von dem extremen Gewichts­ver­lust voll­kommen erholt hat.

Nur mit Gottes Hilfe kann es weiter aufwärts gehen.

Anto­nius Springmann

GOTT IST MIT DIR.
GOTT WIRD DICH STÄRKEN.
GOTT WIRD DIR HELFEN.
GOTT WIRD DICH STÜTZEN.

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