Gedanken zum Tag – 31. Januar 2021, 4. Sonntag im Jahreskreis

31. Jan. 2021

Licht und speziell Kerzen, ein Thema, dass doch eher in die Advents­zeit passt, aber sie begleiten uns das ganze Jahr.

In der Kirche brennt das ewige Licht am Taber­nakel, um uns an die stän­dige Gegen­wart Gottes zu erin­nern und daran, dass Jesus Christus in Gestalt der geweihten Hostien im Taber­nakel präsent ist. Während des Gottes­dienstes brennen die Kerzen auf dem Altar und am Ambo, die Oster­kerze steht das ganze Jahr in der Kirche. Fast überall gibt es die Möglich­keit, Opfer­kerzen zu entzünden, beim Gebet zum Dank oder um zu Bitten.

Kerzen begleiten uns von dem Moment, wo die Tauf­kerze an der Oster­kerze entzündet wird und uns dieses Licht anver­traut wird mit den Worten Jesu: Ich bin das Licht der Welt.
Und privat? Egal, ob zu einem fröh­li­chen, roman­ti­schen oder trau­rigem Moment — die Kerze brennt. Am 2. Februar feiern wir das Fest Maria Licht­mess. Früher endete an diesem Tag erst die Weih­nachts­zeit und Bäume und Krippen wurden jetzt erst abge­baut. Und man merkt, die Tage werden wieder deut­lich länger.

Aber an diesem Tag werden in der Kirche auch die Kerzen geweiht und es finden Lich­ter­pro­zes­sionen statt. (Dieses Jahr aufgrund der Corona-Bestim­mungen leider nicht.) Entzünden sie doch an diesem Tag eine Kerze — zu Hause oder in der Kirche — und denken sie daran, wie hell es sein wird, wenn jeder sich betei­ligt. Nur zusammen schaffen wir die jetzige Situa­tion, die uns dunkel erscheint, zu über­stehen. Da kann eine kleine Kerze schon ein Zeichen der Hoff­nung sein.

Passend zu den Gedanken oder viel­leicht auch Anstoß für mich waren zwei Dinge in der letzten Woche: Bundes­prä­si­dent Stein­meier hat zu der Aktion „Licht­fenster“ aufge­rufen. Er selbst stellt im Schloss Bellevue ein Licht ins Fenster, um an die vielen Toten der Pandemie zu denken, aber auch an dieje­nigen, die noch mit der Krank­heit kämpfen oder als Ange­hö­rige bangen und trauern.

Er lädt alle ein, sich daran zu betei­ligen. „Deutsch­land stellt ein Licht ins Fenster, weil jedes „Licht­fenster“ uns mitein­ander verbindet. Unser Licht spendet Wärme, unser Licht zeigt Mitge­fühl in einer dunklen Zeit“. Und in den sozialen Medien sieht man viele Bilder. Promi­nente, Private und sogar viele Bischöfe posten Bilder von ihren Lichtfenstern.

In der glei­chen Woche hat die junge Ameri­ka­nerin Amanda Gorman bei der Amts­ein­füh­rung von Joe Biden einen sehr tref­fenden Satz gesagt: „Denn es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen — wenn wir nur mutig genug sind, es selbst zu sein.“

Seien sie mutig, seien sie Licht für sich und andere!

Andrea Hoff­mann
(Vorsit­zende des Gesamtpfarrgemeinderats)

 

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