Gedanken zum Tag — 30. Juni 2023 — Zweiter Tag der Olper Fußwall­fahrt nach Werl

30. Juni 2023

Liebe Lese­rinnen und Leser,
heute werden wir bei unserer Wall­fahrt nach Werl die zweite Etappe von Rönk­hausen nach Hüsten unter die Füße nehmen – die Königs­etappe. Es ist ein langer, schwerer Weg, aber nach gestern wissen wir, dass wir uns auf diesem Weg Gott ganz anver­trauen können. Klet­tern Sie mit uns auf den Hohen Lenscheid und gehen Sie mit uns vorbei am Sorpestausee bis zu unserem Ziel St. Petri in Hüsten. Lesen Sie nun unseren Tagesimpuls!

Vertrauen haben

Hoch über dem Markt­platz einer kleinen Stadt hatte ein Seil­tänzer sein Seil gespannt und machte dort oben unter den stau­nenden Blicken vieler Zuschauer seine gefähr­li­chen Kunst­stücke. Gegen Ende der Vorstel­lung holte er eine Schub­karre hervor und fragte einen der Anwe­senden: “Sagen Sie, trauen Sie mir zu, dass ich die Karre über das Seil schiebe?”
“Aber gewiss”, antwor­tete der Gefragte fröh­lich, und auch mehrere andere der Umste­henden stimmten der Frage sofort zu. “Würden Sie sich dann meiner Geschick­lich­keit anver­trauen, sich in die Karre setzen und von mir über das Seil fahren lassen?” fragte der Schau­steller weiter. Da wurden die Mienen der Zuschauer ängst­lich. Nein, dazu hatten sie keinen Mut! Nein, das trauten sie sich und ihm nicht zu.
Plötz­lich meldete sich ein Junge. “Ich setze mich in die Karre”, rief er, klet­terte hinauf, und unter dem gespannten Schweigen der Menge schob der Mann das Kind über das Seil. Als er am anderen Ende ankam, klatschten alle begeis­tert Beifall. Einer aber fragte den Jungen: “Sag, hattest du keine Angst da oben?” “Oh nein”, lachte der, “der mich über das Seil schob, ist ja mein Vater!”

Der kleine Junge hat seinem Vater vertraut. Wem vertraue ich? Welche Namen fallen mir ein? Wie wächst Vertrauen? Kann ich Vertrauen erlernen oder wächst Vertrauen aus guten Erfah­rungen heraus? Wenn Vertrauen enttäuscht wird, wie schwer fällt es mir neues Vertrauen zu fassen?

Gebet:
Ewiger, heiliger, geheim­nis­rei­cher Gott.
Ich komme zu dir. Ich möchte dich hören, dir antworten.
Vertrauen möchte ich dir und dich lieben, dich und alle deine Geschöpfe.
Dir in die Hände lege ich Sorge, Zweifel und Angst.
Ich bringe keinen Glauben und habe keinen Frieden.
Nimm mich auf! Sei bei mir, damit ich bei dir bin, Tag um Tag.
Führe mich, damit ich dich finde und deine Barmherzigkeit.
Dir will ich gehören, dir will ich danken, dich will ich rühmen.
(Jörg Zink)

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