Gedanken zum Tag – 29. Dezember 2024 – Fest der Heiligen Familie

29. Dez. 2024

Der Kleine Lord und wir

Haben Sie in den Weih­nachts­tagen den „Kleinen Lord“ gesehen? Wir schauen ihn jedes Jahr und auch unsere brasi­lia­ni­schen Mitschwes­tern kennen ihn von zuhause. Was finden wir so toll an diesem Weih­nachts­film, der nach einem Kinder­buch von Frances Burnett verfilmt worden ist? Es ist diese Geschichte vom unbe­fangen an das Gute im Menschen glau­benden Jungen, der, von seiner Mutter gut erzogen, seinen Groß­vater kennen­lernt und ihn für den besten Groß­vater der Welt hält.

Er erlebt ihn als gries­grä­migen Alten, der keine Freude mehr am Leben hat, seine Unter­tanen terro­ri­siert und aus diesem Enkel, den er notge­drungen zu seinem Nach­folger machen muss, die gleiche Sorte Mensch machen will.

Aber der Junge hat ein gütiges Herz, sieht Not und Leid der Menschen in der Umge­bung, entschul­digt manches, was er nicht versteht, und nimmt die Menschen in der Umge­bung so wie sie sind.

Und wir können im Film die Wand­lung des alten Herrn miter­leben: vom Gries­gram zum lächelnden, gütigen, verste­henden, aufblü­henden und seine Fehler und Schwä­chen Erken­nenden. Er schämt sich seiner Hart­her­zig­keit und versucht, wieder gut zu machen, was er all die hoff­nungs­losen Jahre ange­richtet hat.

Und wir sind mit glück­lich, wenn die Geschichte um den falschen Enkel gut ausgeht, der Groß­vater sogar seine Abnei­gung gegen die ameri­ka­ni­sche Schwie­ger­tochter aufgeben kann und alle laut und glück­lich am Weih­nachts­abend zusam­men­sitzen: der Herr und die Knechte, der Pfarrer und die Leib­ei­genen, die Bediens­teten und der kleine Lord in der Mitte.

Nirgendwo ist die Weih­nachts­bot­schaft unauf­dring­li­cher und schöner darge­stellt: das Kind, das die Großen dazu bringt, zusammen zu kommen, mitein­ander zu feiern und zu teilen, was sie haben. Und beim Fest sind alle gleich: arm und reich, begabt und begrenzt, fromm und eher nicht so.

Und ein biss­chen sind wir berührt, weil wir ahnen, dass es oft bei uns selbst nicht so ist, es aber so sein könnte. Und das macht uns Hoff­nung. Dieses Kind, das geboren wird und dessen Fest wir gefeiert haben, kann es schaffen, dass wir uns neu ausrichten: zu uns selbst, zu unserem Nächsten und zu Gott.

Sr. Katha­rina Hartleib
(Konvent San Damiano)

 

Wenn Sie, liebe Lese­rinnen und Leser, auch solche Gedanken über das Leben oder über irgend­etwas anderes haben, dann schreiben Sie es auf und schi­cken es uns. Wir geben ihre Gedanken gerne im Tages­im­puls an andere weiter. Falls Sie in Ihrem Beitrag (ausnahms­weise!) fremde Texte/Textteile verwenden, beachten Sie bitte UNBEDINGT die Urhe­ber­rechte. Formu­lieren Sie am besten eigene GEDANKEN! Sie können uns schreiben unter gedankenzumtag@gmx.de .

 

Leser interessierten sich auch für:

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner