Gedanken zum Tag — 29. Dezember 2021 — Mitt­woch, 5. Tag der Weihnachtsoktav

29. Dez. 2021

Zwischen den Jahren – Es sind schon spezi­elle Tage zwischen dem Weih­nachts­fest und Neujahr. Kaum sind die „Hoch­tage“ der Weih­nachts­zeit vergangen, stehen schon Sylvester und das neue Jahr vor der Tür. Neben guten Vorsätzen geht für viele von uns der Jahres­wechsel – genau wie Weih­nachten – mit hoff­nungs­vollen Wünschen einher.

Ein paar Tage vor Heilig­abend traf ich in der Stadt eine aus Afgha­ni­stan stam­mende Familie, die ich im Rahmen meiner Tätig­keit als Mitar­bei­terin beim Cari­tas­ver­band Olpe kennen­ge­lernt habe. In unserem Gespräch unter­hielten wir uns unter anderem über den bevor­ste­henden Jahres­wechsel und was uns im Blick auf 2022 beson­ders beschäf­tigt. Der Fami­li­en­vater hob emotional hervor, wie viele Menschen in dieser Zeit heimatlos sind und dass es sein großer Wunsch für das neue Jahr 2022 ist, mit seiner Familie Fuß zu fassen und sich zu Hause zu fühlen.

In den Tagen rund um das Weih­nachts­fest hat mich das Gespräch mit der Familie und dieser gene­rell in uns Menschen verwur­zelte Wunsch sich heimisch zu fühlen immer mal wieder beschäf­tigt. Denn gerade in diesen Tagen verge­wis­sern sich viele Menschen ihrer Heimat, suchen vertraute Orte auf und verbringen Zeit mit ihren Lieben in Familie und Freun­des­kreis. Gerade in dieser Zeit ist es vielen wichtig, an einem Ort zu sein, wo man hinge­hört, in einem Umfeld zu sein, in dem man seinen Platz hat — und unter Menschen zu sein, die einem nah sind.

Zudem hat mich der „Wunsch nach Heimat“ auch an eine für mich ganz wich­tige Botschaft des Weih­nachts­festes erin­nert. Hilde­gard von Bingen schrieb: „Gottes Sohn wurde Mensch, damit der Mensch seine Heimat habe in Gott.“ Gott liebt den Menschen so sehr, dass er die Kluft zwischen ihm und uns in der Mensch­wer­dung Jesu über­windet. Jesus lebt dieses Vertrauen auf die Liebe Gottes vor. Er durch­lebt selbst alle Höhen und Tiefen mensch­li­chen Lebens und er gibt uns die Zusage, dass Gott bei uns ist, dass er nah ist, egal was uns gerade in unserem Leben umtreibt, bedrückt oder erfreut.

Heimat in der Zuwen­dung, Nähe und Liebe Gottes finden.

Das ist sicher ein guter Wunsch – auch für das neue Jahr 2022.

Elke Hippler
(Gemein­de­mit­glied)

 

 

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