Es muss nicht immer alles perfekt sein. Manchmal reicht es, wenn es einfach schön ist!
Dieser Satz fiel mir wieder ein, als ich gebeten wurde, für diese Seite einen Impuls zu verfassen.
Wie für mich typisch: Recherche!
1. Ich muss wissen, was ist ein Impuls!
2. Woher kommt eigentlich das Wort? Was bedeutet es?
3. Gibt es eine Form? Eine Vorschrift?
4. Hoffentlich werde ich pünktlich fertig!
5. usw.
Die duftende, warme Tasse Kaffee neben der Tastatur wird nicht mehr wahrgenommen. Höchstens wird der Dampf störend am Monitor registriert. Die Sonne scheint durch das Fenster und blendet mich. Wie soll man so arbeiten? Rollo runter! Tür zu! Das laute und frohe Treiben der Kinder auf dem Flur mit ihrem Gelächter und ständigen Nachfragen, was man heute alles Schönes unternehmen kann, nervt. Was soll das denn für ein Impuls werden? Als mit dem Stift geschriebene Worte wäre der bisherige Text im Papierkorb entsorgt worden. Am PC kann man wenigstens den Text ständig hin und her ändern, bis er „perfekt“ ist.
Sinn! Ja! Sinnvoll muss der Text werden!
Sinn: Substantiv, maskulin — 1. Fähigkeit der Wahrnehmung und Empfindung; 2. Gefühl, Verständnis für etwas; innere Beziehung zu etwas; 3. jemandes Gedanken, Denken; 4. gedanklicher Gehalt, Bedeutung; Sinngehalt; 5. Ziel und Zweck, Wert, der einer Sache innewohnt.
Und das war sie wieder! Diese Schleife, die ich schon lange versuche zu durchdringen. Die schönen und eigentlich bedeutenden Dinge und Worte stecken zwischen den Zeilen und Definitionen. Zwischen dem zwingend Sinnvollen und dem Perfekten. Zwischen dem Üben der Klarinette und der Kontrolle der Haushaltsüberwachungsliste für die Kirchengemeinde. Ist das vielleicht der Sinn dieses Impulses? Dass ich ihn nicht perfekt machen muss? Hilft mir dieser Impuls zu erkennen, dass nicht immer das Sinnvolle auch das Schöne ist?
Sinnvoll wäre es jetzt, dem Text eine „Message“ zu geben, die hängenbleibt, und perfekt wäre es, wenn ich es geschafft habe, dass Sie als Leser mir bis zu diesem Satz treu geblieben sind.
Sicherlich… Die Aufgaben auf der ToDo-Liste sind alle wichtig, und sie werden auch erledigt. Aber wie sich die Sonne ihren Weg durch das Rollo sucht, sucht sich ein Gedanke, ein Gefühl den Weg in mein Bewusstsein. Ich werde jetzt meine fast noch heiße Tasse Kaffee nehmen, mit den Kindern und meiner Frau in den Garten gehen und die Sonnenstrahlen genießen.
Denn das Schreiben dieses Impulses hat mir wieder gezeigt, dass ein Weg, den man geht, auch nur dann wirklich gut wird, wenn man ein wenig links und rechts schaut und die schönen Dinge wahrnimmt. Dann läuft man den Weg zwar nicht in der perfekten Zeit, aber er wird sinnvoll!
Und mir wird bewusst: Auch in dieser schwierigen Zeit gibt es viel Schönes. Man muss es nur in den Blick nehmen.
In diesem Sinne
Ihr Robert Heite