Gedanken zum Tag – 27. Mai 2020, Mitt­woch der siebten Osterwoche

27. Mai 2020

Liebe Lese­rinnen und Leser,

aktuell befindet sich die Welt im Ausnah­me­zu­stand. Soziale Kontakte werden beschränkt, Geschäfte und Restau­rants sind nur mit Masken zu betreten und nicht zuletzt findet auch der Unter­richt in Schulen und Univer­si­täten in völlig verän­derter Form statt. Davon sind auch die Gottes­dienste betroffen. Unser Alltag, wie wir ihn einst kannten, hat heute durch die Gebote, eine Maske zu tragen und die Einhal­tung eines Mindest­ab­stands zuein­ander eine obskure Form angenommen.

In diesen Zeiten sind Ihnen sicher auch bereits Begriffe wie „Home­schoo­ling“, „Notbe­treuung“ oder „E‑Learning“ zu Ohren gekommen. Auch der Schul­be­trieb kann natür­lich nicht in gewohnter Form weiter­ge­führt werden. Als bekannt gegeben wurde, dass die Schulen vorerst geschlossen werden, brei­tete sich unter uns Schü­lern eine große Euphorie aus.

Anfäng­lich wurde von „Coro­na­ferien“ gespro­chen. Doch in den Wochen und Monaten, die seitdem vergangen sind, stellte sich das als Trug­schluss heraus. Über verschie­dene Netz­werke wurde der Unter­richt fort­ge­führt. Video­kon­fe­renzen und Haus­auf­gaben, die per Chat verschickt werden mussten, gehörten schnell zum Alltag. Schnell wurde mir klar, dass die „Ferien“ eigent­lich der Arbeit im „Home-Office“ gleichen.

Zudem bemerkte man auch allzu bald den Verlust von Hobbys und den fehlenden Austausch mit Freunden in Schule und Frei­zeit. Norma­ler­weise habe ich an drei bis vier Tagen in der Woche Fußball­trai­ning oder Spiele – viel Zeit, die ich jetzt anders gestalten muss.

In dieser einma­ligen Situa­tion, die so zum ersten Mal auftrat, waren wir Schüler auch besorgt, ob wir den nötigen Stoff vermit­telt bekommen könnten. Beson­ders in den Jahr­gängen, die in diesem oder dem nächsten Jahr von der Schule abgehen, ist der aktuell vermit­telte Stoff beson­ders wichtig. Doch das „Home­schoo­ling“ funk­tio­niert besser als gedacht, und nach ein paar Wochen hatte sich alles ganz gut eingespielt.

Nun läuft der Schul­be­trieb langsam wieder an. Zunächst gingen die Abschluss­klassen wieder zur Schule, nun beginnen auch die Klau­suren und der Unter­richt für die anderen Stufen wieder, auch wenn dies natür­lich nicht im normalen Umfang geschieht. Doch auch aktuell stellt der Schul­be­trieb ein bizarres Schau­spiel dar. Die Schule darf nur mit Mund­schutz betreten werden, die Lehrer tragen perma­nent einen Mund­schutz und beim Betreten eines Raumes müssen wir die Hände desin­fi­zieren. Zudem sitzt man mit Abstand zu anderen Schü­lern. Das schränkt soziale Kontakte zu Freunden und Freun­dinnen natür­lich weiterhin ein.

Doch natür­lich sind die ergrif­fenen Maßnahmen von großer Notwen­dig­keit, und der Verlust direkter sozialer Kontakte ist kein Vergleich zu den Folgen, die ein Nicht­er­greifen der Maßnahmen nach sich ziehen würde. Die Eindäm­mung des Virus ist von höchster Prio­rität. Auch wenn es unge­wohnt ist, zu Hause unter­richtet zu werden und in der Schule den Kontakt zu Freunden und Freun­dinnen zu vermeiden, so ist es dennoch notwendig.

Ich wünsche mir und hoffe, dass nach den Ferien weitere Locke­rungen möglich sind und ich mein letztes Schul­jahr unter möglichst normalen Bedin­gungen verbringen kann.

Tobias Epe
Jahr­gangs­stufe Q1

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