Gedanken zum Tag – 26. Oktober 2025 – 30. Sonntag im Jahreskreis

26. Okt. 2025

Wein – Sinn­bild für das Leben

Während unserer Fluß­kreuz­fahrt auf der Mosel fand ich in der vorigen Woche vor der evan­ge­li­schen Peters­kirche in Traben eine Tafel mit einem beden­kens­werten Text des Pfar­rers J.-W. Henrich:

Eine alte Geschichte wartet auf sie und darin verborgen das Geheimnis, wie der Wein zum Sinn­bild für das Leben werden kann. 
Einmal war Jesus zu Gast auf einer Hoch­zeit in Kana. Als der Wein ausging, lief man hilfe­su­chend zu Jesus. „Füllt die Wasser­krüge mit Wasser!“ sprach er zu den Dienern. Als wenig später der Spei­se­meister kostete, war das Wasser zu wunder­barem Wein geworden. 
Mit dieser köst­li­chen Verwand­lung wollte Jesus nicht nur den Wein­durst der Hoch­zeits­gäste stillen. Viel­mehr wollte er ihnen im Bild vom Wein ein Geheimnis des Lebens verraten. Das Wunder des Weins ist es, aus seiner inneren Kraft heraus den Most zu verwan­deln in die schönste Harmonie aus Süße und Säure, Erde und Sonne. Der Wein verwan­delt das Äußere in seinen eigenen Geschmack. Der Wein gibt sich seine eigene Note, der Winzer kann ihn dabei nur begleiten. Könnte nicht auch so das Leben sein? 
Jesus war fest über­zeugt, dass auch wir Menschen mit einer Kraft begabt sind, die uns von innen her verwan­delt. Selbst dem Wein hat Gott es geschenkt, sich nicht von außen bestimmen zu lassen, sondern seine Sonnen- und Regen­tage auf eigene Art zu verwan­deln. Wie viel mehr hat er uns Menschen diese Kraft und Fähig­keit gegeben. Wie Jesus Wasser in Wein verwan­delt hat, so können wir den Alltag zum Fest machen, aus dem Gewöhn­li­chen das Beson­dere, aus diesem Tag heute einen Tag, den wir nicht vergessen.

Der Wein symbo­li­siert aber auch Gemein­schaft und Freund­schaft, er steht für Offen­heit, Austausch und Nähe. Im Chris­tentum ist Wein auch das Symbol des Blutes Christi, er steht also für Opfer, Liebe und Erlö­sung. Er wird zum Sinn­bild der Einheit zwischen Mensch­li­chem und Göttlichem.

(Das Beitrags­bild zeigt eine Holz­tafel, die ich in der Dros­sel­gasse in Rüdes­heim fand und auf der der hl. Urban darge­stellt ist, der Schutz­pa­tron der Winzer.)

Heinz Heider
(Gemein­de­mit­glied)

 

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