Gedanken zum Tag – 26. Mai – Dreifaltigkeitssonntag

26. Mai 2024

“Der Weg ist das Ziel”

Liebe Gläu­bige. Sie möchten eine Pilger­reise nach Sant­iago de Compos­tela unter­nehmen und ein Stück des Jakobs­wegs zu Fuß gehen. Sie wissen, dass es sich hierbei um kein leichtes Unter­nehmen handelt. Das erfor­dert eine gute und durch­dachte Planung, viel Ausdauer und eine gute Kondi­tion. Aber anders als üblich gehen sie nicht direkt los, sondern reisen zuerst zum Zielort, schauen sich dort alles an, lassen es sich gut gehen und begeben sich dann mit diesem Eindruck, diesem Ziel vor Augen zum Start­punkt und pilgern los.

In ähnli­cher Weise gehören für mich die Feste Christi Himmel­fahrt und Pfingsten zusammen. An Himmel­fahrt feiern wir als Kirche Christi das Fest des “Zieles”. Jesus ist heim­ge­kehrt zu seinem Vater in den Himmel. Der Himmel als der Ort, zu dem wir alle unter­wegs sind. Hier auf Erden sind wir Pilger und Fremd­linge, bis wir heim gelangen zu Gott, unserem Schöpfer und zugleich die Hoff­nung haben, die Menschen wieder­zu­sehen, die uns schon voraus­ge­gangen sind: unsere Eltern, Freunde, Verwandte, Kinder.

An Pfingsten, der Geburts­stunde der Kirche Jesu, feiern wir das Fest des Weges. Die Kirche als große Glau­bens­ge­mein­schaft ist unter­wegs zu diesem Ziel. Als wanderndes, pilgerndes Volk Gottes, auf dem Weg zur Vollendung.

Zurück zum Jakobsweg. Auf diesem Weg finden Begeg­nungen statt mit Menschen, die aus ihrem Leben berichten, die Sorgen, Zweifel, Nöte, Ängste mit sich herum­tragen. Man erlebt schöne land­schaft­liche Eindrücke, Impres­sionen. Auch körper­liche Verwun­dungen, Verlet­zungen gehören zu solch einer Wande­rung. Es bedarf immer wieder einer Rast­stätte, um sich aufzu­wärmen, zu schlafen, Wunden zu verarzten, sich zu duschen, frisch zu machen, Nahrung aufzu­nehmen. Über­tragen auf die Kirche sind das die Sakra­mente, beson­ders die hl. Beichte und die hl. Kommu­nion. In der Beichte werden meine seeli­schen Verlet­zungen, meine Wunden nicht nur verarztet. Sie werden geheilt!

Und in der hl. Messe, in der sich das Ziel und der Weg in der Person Jesu tatsäch­lich über­kreuzen, empfangen wir das viaticum — die Wegzeh­rung, ins heute über­setzt: das Pausen­brot — Jesus Christus selbst! Daran erin­nern wir uns am beson­ders am Fronleichnamsfest.

Ich wünsche Ihnen für die kommende Wegstrecke, die vor Ihnen liegt, Ausdauer, Mut und vor allem die Freude am Glauben, verbunden mit der Bitte, diese Freude an alle Menschen weiter­zu­geben. In diesem Sinne:

Ite! Missa est! — Geht, macht euch auf den Weg, es ist Aussendung!

Ihr Vikar Todt

 

Wenn Sie, liebe Lese­rinnen und Leser, auch solche Gedanken über das Leben oder über irgend­etwas anderes haben, dann schreiben Sie es auf und schi­cken es uns. Wir geben ihre Gedanken gerne im Tages­im­puls an andere weiter. Falls Sie in Ihrem Beitrag (ausnahms­weise!) fremde Texte/Textteile verwenden, beachten Sie bitte UNBEDINGT die Urhe­ber­rechte. Formu­lieren Sie am besten eigene GEDANKEN! Sie können uns schreiben unter gedankenzumtag@gmx.de .

 

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