Gedanken zum Tag — 24. Februar 2021, Mitt­woch der 1. Woche der Fastenzeit

24. Feb. 2021

Ich bin Sr. Itel­va­nira Goncalves Gomes.

In Brasi­lien 1980 geboren bin ich dort ins Kloster einge­treten und seit vielen Jahren Olper Fran­zis­ka­nerin. Seit Januar 2020 lebe ich jetzt in Deutsch­land. Zuerst im Mutter­haus und seit November im Konvent San Damiano in der Stadt.

Meine einjäh­rige Erfah­rung in Deutschland:

Erste Auswir­kung: Sprache, völlig anders, es scheint, dass alles umge­kehrt gesagt wird oder eine andere Bedeu­tung hat, Wörter, die ich am Ende ändere, ich möchte „Kartoffel“ sagen und es kommt „Kaker­laken“ und anderes heraus, und das ist immer sehr lustig. Ich lerne in der Volks­hoch­schule deutsch, mit einer Lehrerin, bei IN VIA und natür­lich mit meinen Mitschwes­tern im Konvent.

Zweite Auswir­kung: Klima, oh mein Gott, das ist wirk­lich heraus­for­dernd. Man verlässt ein tropi­sches Klima am Meer, wo es immer heiß ist, um etwas Fabel­haftes, Schönes zu erleben, wie den Schnee, den ich zuhause immer nur im Fern­sehen gesehen habe. Jetzt konnte ich ihn hautnah erleben, mit meinen Schwes­tern im Schnee spielen, Schnee­mann bauen, Schlitten fahren und auch fühlen, wie die Schnee­flo­cken auf mein Gesicht fallen und ihn probieren, wie er schmeckt. Das ist sehr schön.

Dritte Auswir­kung: Das Essen, mit Ihrer Achtung hier für die Haupt­ge­richte Kartof­feln, Wurst und Brot. Es ist ein wenig gewöh­nungs­be­dürftig, sich an so viele Unter­schiede zu gewöhnen. Aber Milch­reis oder Kartof­fel­klöße kann ich bisher wirk­lich nicht essen. Denn für einen Brasi­lianer gibt es nichts Besseres als Reis und Bohnen und ein gutes Steak. Aber ich koche hier auch und so lernen meine deut­schen Schwes­tern brasi­lia­ni­sches Essen kennen — auch mit Maniok, Süßkar­tof­feln, Fisch und Mais. Im Moment enga­giere ich mich für unsere alten Schwes­tern in Drol­s­hagen und helfe im Mutterhaus.

Ich hoffe sehr, dass ich bald, wenn die Pandemie vorbei ist, viele Menschen hier in Olpe kennen­lernen kann. Manchmal treffe ich schon einige von Ihnen, wenn ich Obst und Gemüse bei „Wurm“ einkaufe oder in der Hl. Messe in der Martinuskirche.

Mit all dieser Erfah­rung, dem Studium der Sprache und der Anpas­sung meines Lebens an meine deut­schen Schwes­tern freue ich mich zu sehen, dass alles möglich ist und ich alles tun kann, mit der Gnade Gottes und der Groß­zü­gig­keit und Hilfe meiner Schwestern.

Sr. Itel­va­nira Goncalves Gomes
(Fran­zis­ka­nerin im Konvent „San Damiano“, Auf der Mauer 3)

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