Gedanken zum Tag — 24. April 2022 — Zweiter Sonntag der Oster­zeit — Weißer Sonntag

24. Apr. 2022

Mit Jesus auf dem Weg

Liebe Leserin, lieber Leser!
„Ich bin dann mal weg…“ Mit diesem Buch­titel beschreibt Hape Kerke­ling seine Pilger­reise über den Jakobsweg im Jahr 2001 vom fran­zö­si­schen Saint-Jean-Pied-de-Port bis nach Sant­iago de Compos­tela in Spanien. Pilgern bedeutet ursprüng­lich „in der Fremde sein“ oder „in eine bestimmte Rich­tung ziehen“. Warum geht man pilgern? Waren es früher fast ausschließ­lich reli­giöse oder spiri­tu­elle Motive, ist es heute vermehrt der Wunsch, dabei dem Alltags­stress zu entfliehen, den Kopf frei zu bekommen oder zu sich selbst zu finden. Hape Kerke­ling besiegt als „beken­nende Couch-Potato“ den inneren Schwei­ne­hund und sagt „Ich bin dann mal weg…“. Er lernt die Einhei­mi­schen ebenso kennen wie andere Pilger, er erlebt Einsam­keit, Stille, Erschöp­fung und Zweifel, aber auch Hilfs­be­reit­schaft, Freund­schaften und eine eigene Nähe zu Gott.

„Ich bin dann mal weg…“ Dieser Satz fiel für mich als Vater eines Kommu­ni­on­kindes in den letzten Monaten häufig. Weg zu Eltern­abenden, weg zu Grup­pen­stunden, weg zur Vorbe­rei­tung. Aber auch weg zu voll­kommen neuen Erfah­rungen, Gedanken und Sichtweisen.


„Mit Jesus auf dem Weg“ – unter diesem Motto machten sich die 21 Kommu­ni­on­kinder, die heute in Rhode zur Erst­kom­mu­nion gehen, auf den Weg. Begin­nend mit den Seel­sor­ge­stunden in der Grund­schule ging der Weg weiter. In der ersten Grup­pen­stunde gestal­teten die Kinder ihre eigene Grup­pen­kerze, die dann bei jeder der acht Grup­pen­stunden brannte. „Licht gibt Sicher­heit, das Licht leuchtet im Dunkeln, das Licht zeigt uns den Weg“ sagten die Kommu­ni­on­kinder. Auf dem weiteren Weg lagen Stationen wie „Taufe“, „Beten“, „Brot und Wein“, „Weih­wasser“ oder „Hilfs­be­reit­schaft“.
Das Beten – zu Gott spre­chen – war mit auf dem Weg. „Gott hört immer zu, Gott lacht mich nicht aus für das, was ich sage“, „Gott kann ich vertrauen“. Beten heißt aber auch, sich nicht allein zu fühlen. Bei der Erst­kom­mu­nion empfangen die Kinder das erste Mal den Leib Christi. Sie erleben Gemein­schaft, einer­seits symbo­li­siert durch Brot und Wein, ande­rer­seits durch die Anwe­sen­heit von Eltern, Groß­el­tern und Paten an diesem wich­tigen Tag. Helfen für die Gemein­schaft lag auch auf dem Weg. Für Palm­sonntag haben einige Kommu­ni­on­kinder kleine Sträuße aus Buchs­baum gebunden.


„Mit Jesus auf dem Weg“ bekam in der Grup­pen­stunde zum Kreuzweg eine ganz eigene Bedeu­tung. Es passieren nicht nur schöne Dinge auf einem Weg. „Sein eigenes Kreuz tragen“ bedeutet, seine eigenen Probleme, Gedanken oder Erfah­rungen auf seinem Weg dabei zu haben. Am Karfreitag bestand dann auch die Möglich­keit, den Kreuzweg gemeinsam zu gehen.
Mit der heutigen Erst­kom­mu­nion wird ein wich­tiges Zwischen­ziel auf dem Weg mit Jesus erreicht. Die Kommu­ni­on­kinder sind damit enger mit Jesus verbunden. Aber der Weg geht weiter. Es werden auf dem Weg mit Jesus noch viele weitere Stationen folgen.
Ich bin dann mal weg – auf dem Weg mit Jesus.
Wohin wird sie der Weg führen?

Markus Heider
(Gemein­de­mit­glied aus Rhode)

 

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