Gedanken zum Tag – 23. Juni 2024 – 12. Sonntag im Jahreskreis

23. Jun 2024

Am Ende letzten Jahres bekam ich Post, die mich dazu einlud, das Sakra­ment der Firmung gespendet zu bekommen. Ich durfte zum ersten Mal selbst entscheiden, ob ich diesen Weg gehen möchte. Für viele in meinem Umfeld war dies selbstverständlich.

Es gab unter­schied­liche Arten der Firm­vor­be­rei­tung. Im Freun­des­kreis sprach man sich unter­ein­ander hierzu ab. Während manche sich für ein Wochen­ende in Harde­hausen oder eine 72-Stunden-Aktion entschieden, hatte ich mit einem Freund das Zelt­lager in Kalber­schnacke gewählt. Die Vorfreude darauf war groß, beson­ders als die ersten Freunde bereits von ihren absol­vierten Firm­vor­be­rei­tungen mit Begeis­te­rung erzählten.

Mitte Mai war es dann auch für mich so weit. Das lang­ersehnte Zelt­lager in Kalber­schnacke stand vor der Tür. Doch leider war mein Freund kurz­fristig ausge­fallen. Dadurch hatte ich etwas Sorgen, dass ich keinen Anschluss bekommen würde. Diese Angst stellte sich zum Glück als völlig unbe­gründet dar, weil sich schnell heraus­stellte, dass viele bekannte Gesichter vor Ort waren und diesen Weg der Vorbe­rei­tung ausge­sucht hatten, wovon ich vorher nichts wusste.

Nachdem wir alle unsere Zelte für die Nacht bereit gemacht hatten, begann bereits das Programm. In gemein­samen Aktionen konnten wir unser Selbst­wert­ge­fühl stärken und mit Gleich­alt­rigen über unseren Glauben und unsere Lebens­ziele offen spre­chen, ohne sich zu schämen oder recht­fer­tigen zu müssen. Es wurde niemand ausge­lacht. Jeder wurde so ange­nommen, wie er ist. Und niemand war dabei allein.

Am Ende des Zelt­la­gers nach unzäh­ligen Aufgaben und Heraus­for­de­rungen wurde mir bewusst, dass wir in diesen paar Tagen unbe­wusst eine Gemein­schaft geworden waren; eine Gemein­schaft, in der man sich gegen­seitig vertrauen und somit Aufgaben gemeinsam am besten lösen konnte. Ich erin­nere mich noch jetzt gerne an das Zelt­lager zurück.

Einige Wochen später stand dann auch schon das eigent­liche Ereignis an, nämlich die Firmung selbst. Bereits beim Treffen zum Üben der Firm­feier war ich doch sehr über­rascht, dass sich viele Schul­ka­me­raden und Trai­nings­kol­legen so wie ich auch entschieden hatten, zur Firmung zu gehen.

Tatsäch­lich war ich am Tag der Firm­feier sogar etwas aufge­regt. Mit meinem Firm­paten und meiner Familie an der Seite und vielen bekannten Gesich­tern hatten wir einen sehr entspannten und feier­li­chen Gottes­dienst. Die freund­liche Art und die guten Worte des Weih­bi­schofs haben mir dann auch die Aufre­gung genommen, sodass ich den Tag genießen konnte. Und auch hier war wieder die Gemein­schaft zu spüren.

Ich bin froh, dass ich mich dazu entschieden habe, das Sakra­ment der Firmung zu empfangen, weil es mir zu jedem Zeit­punkt ein gutes Gefühl gegeben hat und mir gezeigt wurde, dass ich nicht allein bin.

Jannik Hesse
(gefirmtes Gemein­de­mit­glied aus Neuenkleusheim)

 

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