Am Ende letzten Jahres bekam ich Post, die mich dazu einlud, das Sakrament der Firmung gespendet zu bekommen. Ich durfte zum ersten Mal selbst entscheiden, ob ich diesen Weg gehen möchte. Für viele in meinem Umfeld war dies selbstverständlich.
Es gab unterschiedliche Arten der Firmvorbereitung. Im Freundeskreis sprach man sich untereinander hierzu ab. Während manche sich für ein Wochenende in Hardehausen oder eine 72-Stunden-Aktion entschieden, hatte ich mit einem Freund das Zeltlager in Kalberschnacke gewählt. Die Vorfreude darauf war groß, besonders als die ersten Freunde bereits von ihren absolvierten Firmvorbereitungen mit Begeisterung erzählten.
Mitte Mai war es dann auch für mich so weit. Das langersehnte Zeltlager in Kalberschnacke stand vor der Tür. Doch leider war mein Freund kurzfristig ausgefallen. Dadurch hatte ich etwas Sorgen, dass ich keinen Anschluss bekommen würde. Diese Angst stellte sich zum Glück als völlig unbegründet dar, weil sich schnell herausstellte, dass viele bekannte Gesichter vor Ort waren und diesen Weg der Vorbereitung ausgesucht hatten, wovon ich vorher nichts wusste.
Nachdem wir alle unsere Zelte für die Nacht bereit gemacht hatten, begann bereits das Programm. In gemeinsamen Aktionen konnten wir unser Selbstwertgefühl stärken und mit Gleichaltrigen über unseren Glauben und unsere Lebensziele offen sprechen, ohne sich zu schämen oder rechtfertigen zu müssen. Es wurde niemand ausgelacht. Jeder wurde so angenommen, wie er ist. Und niemand war dabei allein.
Am Ende des Zeltlagers nach unzähligen Aufgaben und Herausforderungen wurde mir bewusst, dass wir in diesen paar Tagen unbewusst eine Gemeinschaft geworden waren; eine Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig vertrauen und somit Aufgaben gemeinsam am besten lösen konnte. Ich erinnere mich noch jetzt gerne an das Zeltlager zurück.
Einige Wochen später stand dann auch schon das eigentliche Ereignis an, nämlich die Firmung selbst. Bereits beim Treffen zum Üben der Firmfeier war ich doch sehr überrascht, dass sich viele Schulkameraden und Trainingskollegen so wie ich auch entschieden hatten, zur Firmung zu gehen.
Tatsächlich war ich am Tag der Firmfeier sogar etwas aufgeregt. Mit meinem Firmpaten und meiner Familie an der Seite und vielen bekannten Gesichtern hatten wir einen sehr entspannten und feierlichen Gottesdienst. Die freundliche Art und die guten Worte des Weihbischofs haben mir dann auch die Aufregung genommen, sodass ich den Tag genießen konnte. Und auch hier war wieder die Gemeinschaft zu spüren.
Ich bin froh, dass ich mich dazu entschieden habe, das Sakrament der Firmung zu empfangen, weil es mir zu jedem Zeitpunkt ein gutes Gefühl gegeben hat und mir gezeigt wurde, dass ich nicht allein bin.
Jannik Hesse
(gefirmtes Gemeindemitglied aus Neuenkleusheim)
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch solche Gedanken über das Leben oder über irgendetwas anderes haben, dann schreiben Sie es auf und schicken es uns. Wir geben ihre Gedanken gerne im Tagesimpuls an andere weiter. Falls Sie in Ihrem Beitrag (ausnahmsweise!) fremde Texte/Textteile verwenden, beachten Sie bitte UNBEDINGT die Urheberrechte. Formulieren Sie am besten eigene GEDANKEN! Sie können uns schreiben unter gedankenzumtag@gmx.de .