Gedanken zum Tag – 23. Juli 2023 – 16. Sonntag im Jahreskreis

23. Jul 2023

Liebe Lese­rinnen und Leser,

kürz­lich durfte ich Zeuge einer Hoch­zeits­ze­re­monie werden, die auf einer male­ri­schen Wiese unter freiem Himmel abge­halten wurde. Diese idyl­li­sche Kulisse verlieh dem bedeut­samen Augen­blick eine beson­dere Atmo­sphäre. Der Bräu­tigam erwar­tungs­voll vor den Gästen, die Braut von ihrem Vater den Mittel­gang entlang­ge­führt. Der Trau­redner eröff­nete die Zere­monie mit der Erklä­rung, dass das Braut­paar sich bewusst für eine freie Trauung entschieden habe und dabei Gott außen vorlassen wolle.

Gott außen vorlassen. Diese bemer­kens­werte Aussage regte mich zum Nach­denken an. Gewiss kann argu­men­tiert werden, dass bei einer freien Trauung der Fokus nicht zwangs­läufig auf dem gött­li­chen Beistand liegt. Dennoch bin ich zutiefst davon über­zeugt, dass wir Gott nicht einfach aus unserem Leben ausklam­mern können. Seine Allge­gen­wart durch­dringt unsere Exis­tenz. Selbst in Momenten, in denen wir uns von ihm abwenden oder ihn gar verleugnen mögen, bleibt er unab­lässig in uns und um uns gegenwärtig.

In unserer gegen­wär­tigen Gesell­schaft begegnen uns immer wieder Situa­tionen, in denen die Tran­szen­denz bewusst verdrängt wird. Ob es gesell­schaft­liche Ereig­nisse sind, bei denen reli­giöse Aspekte keine Rolle spielen, oder ob wir persön­lich unsere spiri­tu­elle Verbun­den­heit vernach­läs­sigen. Es ist zwei­fellos einfach, sich von den Verlo­ckungen der Welt mitreißen zu lassen und dabei zu vergessen, dass Gott stets an unserer Seite weilt.

Jedoch erkennen wir in den Tiefen unserer Wesen­heit eine Sehn­sucht nach der Gött­lich­keit, die ausschließ­lich durch eine innige Bezie­hung zu Gott gestillt werden kann. Wenn wir uns ihm voller Vertrauen öffnen und uns unter seinen Schutz stellen, werden wir die Gnade seiner Gegen­wart erfahren.

An dieser Stelle möchte ich uns ermu­tigen, unser Vertrauen in Gott den Herrn zu stärken. Erin­nern wir uns daran, dass er uns niemals verlässt und stets bereit ist, uns mit offenen Armen zu empfangen. Indem wir uns ihm hingeben, werden wir Frieden und Trost finden, selbst inmitten der anspruchs­vollsten Heraus­for­de­rungen des Alltags.

Wenn wir bewusst nach der Nähe Gottes suchen und unsere Verbin­dung zu ihm vertiefen, finden wir wahre Erfül­lung und Glück.

Aus dieser tiefen Über­zeu­gung heraus wünsche ich Ihnen eine erhol­same Sommerzeit.

Ihr

Lukas Wrede

Mitglied Gesamt­pfarr­ge­mein­derat Olpe

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