Für mich hat Heimat vor allem eine emotionale Verbindung. Sie ist da, wo ich mich am wohlsten fühle und viele Erinnerungen mit Familie und Freunden mich begleiten.
Heimat ist für mich da, wo ich beim Einkaufen angesprochen werde: „Bist du die nicht die Tochter vom Harnischmachers Ute? Bestell mal liebe Grüße!“ – Bei der Antwort grinse ich in mich hinein: „Ja das bin ich, ich richte die Grüße auch gerne aus – ich müsste nur kurz wissen, wer sind Sie noch gleich?“
Heimat ist für mich da, wo ich auf einer Geburtstagsfeier von Freunden bin und angesprochen werde: „Hallo Anna, kennst du mich noch? — Ich war deine Kindergärtnerin.“
Heimat ist für mich da, wo Freunde und Familie anrufen „Bist du grad zuhause? Dann komm ich mal eben rum.“ — „Klar gerne, komm vorbei. Wir sitzen unterm Haus.“ – Und wenn diese Redewendung niemanden wundert. 😊
Heimat ist für mich auch die Arbeit. Die Kollegen, die Anteil an schönen und traurigen Erlebnissen nehmen und sich erkundigen, wie es in meinem Leben gerade so aussieht.
Heimat ist für mich da, wo am dritten Juli ‑Wochenende der Ümmerich nicht nur ein Ort, sondern das Zuhause ist: Te Heyme!
Heimat ist für mich trotz der Ferne auch der Urlaubsort, zu dem ich seit der Kindheit jährlich fahre und immer noch neue Orte entdecke. Mal alleine, mal mit der Familie, mal mit Freunden.
Heimat ist für mich, wenn ich vom Balkon meiner Eltern über die Olper Stadt schaue und das Glockenleuten der heimischen Kirchen höre. Mit jeder Kirche verbinde ich ganz unterschiedliche Erlebnisse. Mit der einen die eigene Taufe und Kommunion, mit der anderen Schulgottesdienste oder Veranstaltungen des Pastoralverbundes. Und es gibt so viele weitere Erinnerungen, die beim Hören des so vertrauten Glockenläutens wach werden.
Ich merke: Für mich ist Heimat ein Gefühl. Sie ist nicht an einen Ort gebunden, sondern ist überall da, wo meine Familie, Freunde und Erinnerungen sind. Ich mag meine Heimat.
Was ist Heimat für Sie?
Anna Wiese