Gedanken zum Tag – 21. Oktober 2020, Mitt­woch der 29. Woche im Jahreskreis

21. Okt. 2020

Liebe Lese­rinnen und Leser,

mir gefällt die Idee der Impulse sehr gut und ich habe viele dieser Impulse gelesen. Sie haben mich oft zum Nach­denken ange­regt und ich habe die unter­schied­li­chen Ideen der Schreiber bewun­dert. So ist in der Corona Zeit eine sinn­volle Möglich­keit der Mittei­lung und Kommu­ni­ka­tion entstanden und genutzt worden.

Ich fragte mich, welche Idee habe ich denn dazu? Habe ich etwas von Inter­esse zu sagen? Über das Erleben der Corona Zeit ist schon viel berichtet worden. Wie habe ich bisher die Pandemie erlebt und was möchte ich mit auf den Weg geben?

Spontan fiel mir ein Spruch aus meiner Ausbil­dung zum Coach ein. Ich zitiere Hein­rich Fallner, Leiter der Ausbil­dung: „Bleib nicht im Schre­cken stecken, lass dich vom Schre­cken wecken.“ Der Spruch ist mir sozu­sagen in den Ohren hängen geblieben und geht mir nicht aus dem Kopf.

Als uns dann im Früh­jahr die Corona Pandemie traf und wir im Lock­down saßen, fühlte ich mich zunächst etwas erstarrt. Was nun? Wie lange und wie soll‘s weiter gehen? Jede Woche Verän­de­rungen, unser Leben in den Kinder­gärten wurde ganz schön durch­ge­schüt­telt und privat änderten sich viele Gewohn­heiten und Akti­vi­täten schlag­artig. Täglich standen Verun­si­che­rungen, Ängste und tausend Fragen im Vorder­grund. Zunächst war meine Haltung: Wir machen das jetzt mal so mit. Was blieb auch anderes übrig? Immer wieder die Frage: Geht das so? Können wir das machen? Entschei­dungen mussten getroffen werden. Einer­seits verant­wor­tungs­voll handeln und ande­rer­seits den Spaß am Leben nicht verlieren. Das möglich machen, was möglich ist. Posi­tive Erleb­nisse aus der Krise ziehen, sich auf den Weg machen, Ideen entwi­ckeln und neue Möglich­keiten finden. Eben nicht im Schre­cken stecken bleiben. Sich wecken lassen, gar nicht so einfach. Kleine Bemer­kung: Der Wecker am Morgen ist auch nicht immer gemocht und Aufstehen fällt manchmal schwer. Was hilft dabei? Augen zu und durch, Vertrauen in eigene Kräfte, nicht alleine zu sein, andere Krisen über­wunden zu haben, realis­tisch zu denken, Geduld… Sicher fällt Ihnen noch viel mehr dazu ein. In Summe geht es darum, sich auf den Weg zu machen. Vergleichbar mit einer Berg­wan­de­rung, in der ich auch oft vor Heraus­for­de­rungen stehe. Zu steil, zu weit, zu hoch… Doch am Ende der Wande­rung glück­lich sein, das habe ich geschafft, war anstren­gend, aber schön, der Blick hat sich geweitet und ein Weg wurde gefunden. So bin ich auch auf dem Weg durch die Corona-Zeit sicher, wir werden einen Weg finden und viel­leicht neu entdeckte Möglich­keiten aus dieser Zeit beibe­halten. Klar, die vielen Tradi­tionen, die in diesem Jahr nicht statt­finden konnten, fehlen sehr. Kleine verän­derte Formen wurden aber möglich. Die Freude darauf war da und so manche Treffen mit Freunden wurden sehr geschätzt. Vieles war und ist nicht mehr so selbst­ver­ständ­lich und findet wieder mehr Beach­tung und Wertschätzung.

Jetzt fehlt mir noch die bibli­sche Erzäh­lung zu meinen Gedanken. Für mich spie­gelt sich das Thema „sich aus dem Schre­cken auf den Weg machen“ in der Geschichte von Mose und dem bren­nenden Dorn­busch. Mose erschrickt vor der Stimme aus dem Feuer und bekommt von Gott den Auftrag, sein Volk zu befreien. Sicher nicht eins zu eins über­tragbar und theo­lo­gisch erklärt, aber eine vergleich­bare Situa­tion aus der Sicht Mose, der sich auf den Weg machen soll. Er wird heraus­ge­for­dert und steht vor einer schwie­rigen Aufgabe. Und dann die Zusi­che­rung Gottes: „Ich werde mit dir sein.“ Eine groß­ar­tige Zusi­che­rung, auf die auch wir uns verlassen dürfen.

„Bleib nicht im Schre­cken stecken, lass dich vom Schre­cken wecken“, wirk­lich nicht so einfach und eher eine Lebens­auf­gabe. Viel­leicht bleibt der Spruch auch in ihren Ohren hängen.

Liebe Grüße
Birgit Löcker
Regio­nal­lei­tung der GFO Kinder­gärten im Kreis Olpe

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