Liebe Leserinnen und Leser,
„Aufbruch in einen anderen Alltag“, titelte gestern die Siegener Zeitung. Seit gestern gibt es die ersten Lockerungen bei den sog. Corona-Maßnahmen. Kleinere und mittlere Geschäfte dürfen wieder öffnen. Die ersten Schülerinnen und Schüler und deren Lehrerinnen und Lehrer kehren in dieser Woche an die Schulen zurück. Viele andere Einschränkungen bleiben aber zunächst bestehen. Es bleibt abzuwarten, welche Regelungen für die Gottesdienste getroffen werden. Niemand weiß, welche Folgen die Lockerungen haben. Ein vorsichtiger Aufbruch. Unser Alltag wird noch über Monate vom Virus bestimmt sein.
Von einem anderen vorsichtigen Aufbruch erzählt in der Bibel die Apostelgeschichte. Es geht um einen österlichen Aufbruch. Die Jüngerinnen und Jünger Jesu wagen nach Ostern, bestärkt durch den Heiligen Geist, den Aufbruch – vorsichtig, tastend. Nicht wissend, wie er ausgeht. Sie beginnen damit, die Osterbotschaft im Alltag zu leben und damit zu verkündigen. „Die Apostelgeschichte bleibt bis heute ein besonderes und bedeutendes Buch, in dem die Anfänge der Kirche mit all ihren Höhen und Tiefen beschrieben sind“, schreibt Andreas Leinhäupl. „Hier werden Visionen und Kirchenträume vorgestellt, die auf dem gelingenden Zusammenleben der Menschen in der Gemeinde basieren.“ (Leinhäupl, Andreas: Die Apostelgeschichte. Reisen und Reden…bis ans Ende der Erde. In: 73 Ouvertüren. Die Buchanfänge der Bibel und ihre Botschaft. Hrsg. von Ballhorn, Egbert u.a. Gütersloh, 2018. S. 512).
In den Wochen von Ostern bis Pfingsten (Osterzeit) werden in der katholischen Liturgie täglich Texte aus der Apostelgeschichte gelesen. Heute: Apostelgeschichte 4, 32–37.
Pace e bene
Michael Kammradt