Gedanken zum Tag – 20. Juni 2021, 12. Sonntag im Jahreskreis

20. Juni 2021

Liebe Mitmen­schen,

bestimmte Zeiten und Tage im Jahres­lauf lassen mich inne­halten und die Vergan­gen­heit oder das Kommende in den Blick nehmen. Der morgige 21. Juni ist so ein Datum: Die Sonne hat ihren Höchst­stand erreicht.
Im neuen Gotteslob finden wir dazu ein wunder­bares Lied (Nr. 465). Es schil­dert die Jahres­mitte, den Sommer­an­fang, der nach dem aufblü­henden Früh­ling für viele Menschen eine beson­ders schöne Zeit ahnen lässt.

Aber selbst auf der Höhe des Wohl­be­fin­dens gibt es Grund zur Nach­denk­lich­keit: Nach dem längsten Tag werden die Tage wieder kürzer, zunächst kaum wahr­nehmbar – und auch die Nacht nimmt zu. Das mag im Moment erschre­cken, aber mit dem Blick auf Gottes Führung erin­nert der Text­dichter daran, dass da einer ist, der Helles und Dunkles im Leben auffängt.

Die beiden letzten Stro­phen betrachten den weiteren Jahres­ver­lauf und die Vergäng­lich­keit des Lebens, aber auch die große Hoff­nung, dass wir Menschen in der Aufer­ste­hung eine Zukunft haben.

Das Jahr steht auf der Höhe, die große Waage ruht.
Nun schenk uns deine Nähe und mach die Mitte gut.
Herr, zwischen Blühn und Reifen und Ende und Beginn.
Lass uns dein Wort ergreifen und wachsen auf dich hin.
Kaum ist der Tag am längsten, wächst wiederum die Nacht.
Begegne unsren Ängsten mit deiner Liebe Macht.
Das Dunkle und das Helle, der Schmerz, das Glücklichsein
nimmt alles seine Stelle in deiner Führung ein.
Das Jahr lehrt Abschied nehmen schon jetzt zur halben Zeit.
Wir sollen uns nicht grämen, nur wach sein und bereit,
die Tage loszu­lassen und was vergäng­lich ist,
das Ziel ins Auge fassen, das du, Herr, selber bist.
Du wächst und bleibst für immer, doch unsre Zeit nimmt ab.
Dein Tun hat Morgen­schimmer, das unsere sinkt ins Grab.
Gib, eh die Sonne schwindet, der äußre Mensch vergeht,
dass jeder zu dir findet und durch dich aufersteht.

Viel­leicht kennen Sie die Melodie noch aus den Vorjahren und freuen sich schon darauf, dass wir das Lied hoffent­lich im nächsten Jahr wieder gemeinsam singen!

Vero­nika Rademacher
(Gemein­de­mit­glied)

 

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