Unterwegs sein
Liebe Leserinnen und Leser,
Morgen, am 21. Juni, beginnt der kalendarische Sommer, nächsten Freitag beginnen in NRW die Sommerferien. Viele sind froh, dass es trotz Corona möglich ist, zu reisen, den Urlaub nicht nur im eigenen Garten zu verbringen, unterwegs zu sein, in Deutschland und in vielen europäischen Ländern. Zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Auto neue und bekannte Gegenden kennen lernen, Menschen treffen, Freunde, Bekannte und Fremde, Natur genießen – all das gehört zum „Lebensgefühl Sommer“ dazu.
Auch im Alltag sind wir ständig unterwegs, von einem Ort zum anderen, und wenn es nur in der eigenen Wohnung ist oder in der Stadt zum Einkaufen.
Auch die Gemeinschaft der Kirche ist ständig unterwegs, sucht und geht immer wieder Wege mit und zu den Menschen, geht bekannte Wege und sucht neue Wege.
Kirche ist kein statisches Gebilde, sie entsteht immer dort, wo Menschen im Geiste Jesu zusammen kommen, über das Leben und den Glauben sprechen, in der Familie, in der Natur, im Miteinander und im Feiern von Gottesdiensten immer neu Gottes Nähe suchen und erfahren.
So hat auch der Vorbereitungskreis Kinderkirche dieses Mal ein Heft mit Impulsen und Anregungen erstellt, das ab morgen, Sonntag, 21. Juni, in der Kirche ausliegt. Dort werden Familien eingeladen, einen kleinen Weg zu gehen, von der St. Martinuskirche zum Mataré-Kreuz, zur Bleichewiese, und zurück über den Hexenturm zur Agathastatue.
Glaube heißt für mich, unterwegs zu sein:
Unterwegs auf der Suche nach den Spuren Gottes in meinem Leben, in der Welt, in den Gesichtern und Herzen der Menschen.
Unterwegs auf Entdeckungsreise nach der Nähe Gottes, in den Höhen und Tiefen meines Lebens, im Lachen und in der Begeisterung, in der Trauer und in der Angst.
Unterwegs den Menschen auf meinem Wege helfen, die Spuren Gottes in ihrem Leben zu finden, das Bild Gottes in sich zu entdecken, einen Sinn in ihrem Leben zu suchen.
Jesus, der immer unterwegs war, keine feste Wohnung hatte und von sich sagt: „Ich bin der Weg“ kann dabei für uns zum Wegweiser werden.
Der Kapuzinerpater Anton Rotzetter hat einmal ein Körpergebet vorgeschlagen, das man im Rhythmus des Atmens beim Gehen beten kann:
„Gott, ich gehe, Schritt für Schritt, und du in meinen Schritten.“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnete Schritte in den Sommer hinein.
Sr. Gertrudis Lüneborg