Gedanken zum Tag – 2. August 2020, 18. Sonntag im Jahreskreis

2. Aug. 2020

„Noah und die Sint­flut“ oder „Das Leben und das Corona-Virus“

Die bibli­sche Geschichte der Arche Noah ist ja allen bekannt. Rettung auch der unter­schied­li­chen Tiere aus größter Not – irgendwie vergleichbar mit heute.

Ich arbeite im Kinder­garten mit Namen „Arche Noah“. Unser Konzept ist: „Alle Menschen sind gleich – egal welche Natio­na­lität, Haut­farbe, Reli­gion, Sprache, soziale Schicht.“ So wie in der Geschichte bei den Tieren: Noah nahm jedes von ihnen mit, egal ob groß oder klein, Fleisch- oder Pflan­zen­fresser… Dieses Konzept hat sich auch für die Arbeit mit Kindern und Fami­lien gut bewährt.

Bis Covid 19 kam. Wir wurden alle ins kalte Wasser geworfen. Es kamen Anwei­sungen zum Umgang mit den Fami­lien, die nicht mehr mit unserem Konzept verein­bart werden konnten. Es gab plötz­lich andere Krite­rien, nach denen die Betreuung der Kinder entschieden wurde. Du darfst, du darfst nicht, mussten wir den Eltern sagen. System­re­le­vanter Beruf – dann kann das Kind kommen.

Allein­er­zie­hend – geht auch. Sie kommen aus einem Risi­ko­ge­biet – dann bitte nicht. Immer andere Vorschriften, ich wusste bald nicht mehr, wo mir der Kopf steht.

So hat dieses Virus unser Konzept komplett „über den Haufen geschmissen“ (wie man so sagt). Was hätte Noah wohl gemacht, wenn er hätte wählen müssen? Welche Lösung hätte er wohl gesucht? Hätte er aufgegeben?

Meine Kolle­ginnen aus der Arche Noah und ich haben uns von dem Virus nicht unter­kriegen lassen und Ideen über­legt, wie wir trotz des Kontakt­ver­botes mit den Fami­lien bzw. Kindern in Kontakt bleiben. Wir haben Briefe aufge­setzt, in denen Ange­bote für die Kinder vorge­stellt wurden, die die Warte­zeit verkürzen sollten. Außerdem sind wir unter die Film­schau­spieler gegangen und haben kleine Filme mit Liedern, Baste­l­an­ge­boten, Geschichten… online gestellt. Wir haben nicht aufgegeben!
Ich hoffe, dass wir bald wieder nach unserem Konzept, ohne Einschrän­kungen, mit allen Kindern arbeiten können. Die Kinder/Familien brau­chen uns und wir brau­chen sie!

Mein Fazit: Wer aufgibt, hat schon verloren!

Simone Remberg

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