Gedanken zum Tag – 19. März 2020, Hoch­fest des hl. Josef, Bräu­tigam der Gottesmutter

19. März 2020

Es ist still geworden in unseren Städten, Orten und Dörfern, auf den Straßen und den Plätzen. Eine Ruhe wie an einem heißen Sonntag im Hoch­sommer zur Mittags­zeit. Aber wir haben nicht Juli oder August, sondern Mitte März. Und es ist nicht Sonntag, sondern Werktag.
Für die Kirche ist heute auch kein Werktag. Denn heute, am 19. März, feiern wir das Hoch­fest des heiligen Josef. Ein stiller Heiliger. Kein einziges Wort von ihm ist uns in den Evan­ge­lien über­lie­fert. Er war ein Mann der Tat, Zimmer­mann oder Bauhand­werker von Beruf. Zugleich beschreibt uns die Bibel den heiligen Josef als einen Menschen, der offen war für Gottes Wort, der über ein großes Empa­thie­ver­mögen verfügte und der sich immer wieder auf unge­wöhn­liche Weise einem Leben gestellt hat, das ihn aus der Bahn zu werfen drohte. Josef ist bereit, auf uner­war­tete Heraus­for­de­rungen unkon­ven­tio­nell zu reagieren. Entgegen den dama­ligen Gepflo­gen­heiten und dem ihm zuste­henden Recht heiratet er eine schwan­gere Frau und über­nimmt vor der Öffent­lich­keit die Verant­wor­tung für ein Kind, das nicht das seine ist. Für dieses Kind und seine Mutter riskiert er seine beruf­liche Exis­tenz und nimmt die Unge­wiss­heit der Emigra­tion auf sich.
Wir wissen wenig über den heiligen Josef, aber er war wohl ein Mensch, der, ohne viele Worte zu machen, auf Gott vertrauend Heraus­for­de­rungen ange­nommen hat und dabei seine Mitmen­schen im Blick hatte. So kann der heilige Josef gerade in diesen Tagen uns ein Vorbild sein.

Schließen wir heute in unsere Gebete ganz beson­ders die Menschen mit ein, die z. Zt. Frauen und Männer der Tat sind, die anderen mit Empa­thie begegnen und sich Heraus­for­de­rungen stellen: in Kran­ken­häu­sern, Senio­ren­ein­rich­tungen und Hospizen; in Droge­rien, Apotheken und Arzt­praxen; in Kinder­gärten, in Betreu­ungs­orten für schul­pflich­tige Kinder und in den Verwal­tungen; in Super­märkten, Geträn­ke­märkten, Bäcke­reien und im Transportwesen.

Allen, die Josef, Josefa, Sepp, Jupp, Jose, Pepe oder Giuseppe heißen einen herz­li­chen Glück­wunsch zum Namenstag.

Pace e bene
Michael Kammradt

Leser interessierten sich auch für:

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner