Gedanken zum Tag — 19. Juni 2022 — 12. Sonntag im Jahreskreis

19. Juni 2022

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Sie in diesen Tagen „Frohe Feier­tage“ hören, dann sind sie nicht weit: Die Schützen. Woran erkennt man sie? Die Kappe und die Uniform sind sicher die auffäl­ligsten Kenn­zei­chen. Denn die grüne Schüt­zen­jacke verrät: Der Träger ist Schütze und gehört zu einem Schüt­zen­verein. Und noch einiges mehr: Die Orden und Ehren­zei­chen verraten, wie lange jemand dem Schüt­zen­verein ange­hört oder ob es sich gar um einen amtie­renden König oder Kaiser handelt. Die Klei­dung der Schützen hat also eine wich­tige Funk­tion: Sie zeigt die Zuge­hö­rig­keit zur Gruppe der Schützen an.

Gibt es so etwas auch für Christen? Oder anders gefragt: Woran erkenne ich, ob jemand Christ ist? In der heutigen Lesung aus dem Gala­ter­brief finden Sie einen Hinweis: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus ange­zogen.“ Es gibt tatsäch­lich so ein Klei­dungs­stück! Bei seiner Taufe hat es jeder von uns getragen: Das Tauf­kleid. Aber das Tauf­kleid hat eine drei­fache Zuge­hö­rig­keit: Es verbindet alle Christen unter­ein­ander. Und es zeigt auch: Ich bin ein Kind Gottes. Gott gehört zu mir, und ich gehöre zu Gott. So wie die Uniform der Schützen die Zuge­hö­rig­keit zum Verein für alle nach außen hin sichtbar macht, so macht das Tauf­kleid die Zuge­hö­rig­keit zu Christus sichtbar.

Wann haben Sie das letzte Mal ein solches Klei­dungs­stück getragen? Die Mess­die­ne­rinnen und Mess­diener, die Kommu­ni­on­kinder und die Geist­li­chen tragen im Gottes­dienst weiße Gewänder, die an die Taufe erin­nern. Aber sonst gehört das Tauf­kleid sicher nicht zur Alltags­klei­dung unserer Tage. Aber trotzdem können Sie und ich als Christen im Alltag erkennbar sein: Indem Sie und ich die väter­liche Liebe Gottes, die wir in der Taufe erfahren haben, weiter­geben. Zum Beispiel, wenn Sie ihre eigenen Kinder und Enkel erziehen, oder wenn Sie Ihre (Groß)Eltern besu­chen. Oder sich in einem (Schützen)Verein oder einer Gruppe für ein gutes Mitein­ander in Ihrem Umfeld einsetzen. Oder wo Sie jemanden inte­grieren, der noch zu keiner Gruppe gehört. Dann kann aus der Zuge­hö­rig­keit zu Christus Zusam­men­halt entstehen – in Familie, Verein und Ort! Dann gibt es was zu feiern! Auch in diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Feiertage!

Dominik Riedl
Diakon

 

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