Heute ist Muggelkirmes, das Kirchweihfest der St. Martinus-Gemeinde Olpe. Sie findet bereits zum 49. Mal statt. Und nächstes Jahr feiern wir dann also ein rundes Jubiläum!
Ich bin tatsächlich von der ersten Kirmes an mit dabei. 1974 — sieben Jahre war ich da gerade. Damals habe ich das Fest auf dem Marktplatz mit meinen Eltern nur besucht, einige Spiele ausprobiert, kleine Preise gewonnen, was gegessen und getrunken — und natürlich Spaß gehabt.
Nach der Erstkommunion haben wir mit unserer damaligen neu gegründeten Messdienergruppe ‚Die Peanuts’, geleitet von Stefan Harnischmacher und Thomas Braun, dann erstmalig drei Spielstände übernommen, im Vorfeld dazu im Lorenz-Jaeger-Haus Plakate selbst gemalt, auch ein bisschen an den Ständen gewerkelt und letztendlich am Kirmestag die Stände mit großem Engagement und Freude betrieben. Dies setzte sich so fort.
Aus Gruppenkindern wurden Gruppenleiter. Und auch als ältere Jugendliche haben wir dann mit unseren Gruppenkindern wiederum Muggelkirmesstände in der OT-Werkstatt gebaut, bemalt und betrieben.
Irgendwann hieß es dann: Willst Du nicht auch mal mehr Verantwortung übernehmen? Ein Platz im sogenannten Muggelkirmes-Leitungsteam war frei geworden. Und begeistert sagte ich sofort zu. Über Jahre lernte ich von und mit den alten Hasen, wie man ein solches Großfest über drei Wochen im Vorfeld organisiert, was dabei alles notwendig ist und beachtet werden muss. Dabei wurde die Kirmes über die Jahre auch immer noch größer und größer, erstreckt sich mittlerweile über den Marktplatz hinaus auf alle umliegenden Straßen bis hoch zum Lorenz-Jaeger-Haus.
800 ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus fast allen Vereinen, Verbänden und Gruppierungen der Kreisstadt Olpe gilt es zu koordinieren. Auf- und Abbau am Kirmestag selbst, Open-Air-Gottesdienst, aber auch Konzerte am Vorabend, zahllose Trink‑, Essens- und Verkaufsstände, Bühnenprogramme, Walkacts, ca. 80 Kinderspielstände, ein Promispiel, die Losbude, Reiseverlosungen und natürlich auch die „Zylinderköppe“.
Ach ja, die Zylinderköppe: Nach einer kurzen Auszeit — privat und beruflich war mir die Mitarbeit im Leitungsteam zeitlich schlichtweg nicht mehr möglich — wurde ich im nächsten Jahr dann von Ulf Ullenboom, dem Präsidenten, angesprochen, ob ich mir nicht eine Mitarbeit bei einem der seit der ersten Kirmes mitwirkenden und somit ältesten Muggel-Club vorstellen könnte. Spontan sagte ich zu, zumal bereits ein Großteil meines Stammtisches ‚Die Silberfüchse‘ — eine ehemalige Messdienergruppe von St. Martinus — hier schon tätig waren. Ein neues Erlebnis, bei dem ich berühmt-berüchtigt vielen Kirmesbesuchern und ‑besucherinnen auf dem Marktplatz Lose und vor allem auch Gewinne verkauft, natürlich auch Geld für den guten Zweck aus der Tasche gelotst habe.
Und mit meinem Stellenwechsel im letzten Jahr zum Lorenz-Jaeger-Haus / OT Olpe bin ich nun auch wieder zurück ins Leitungsteam gewechselt und bringe hier meine Person weiterhin ehrenamtlich ein.
Die Olper Muggelkirmes ist nicht nur ein Fest für Kinder und Jugendliche, sondern ein langjähriges Generationenprojekt mit überregionalem Ansehen und Bedeutung. Denn ganz wichtig ist es allen Beteiligten, mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit vor allem unsere ‚Eine-Welt-Partner‘ in Brasilien, Indien und Afrika finanziell zu unterstützen, sinnvolle sowie wichtige Hilfsprojekte für und mit Kindern und Jugendlichen zu realisieren und vor allem Not zu lindern. Das macht uns Christen auf der ganzen Welt doch aus!
Michael Scheffel
(Mitglied im Leitungsteam der Olper Muggelkirmes, Hausleitung Lorenz-Jaeger-Haus / OT Olpe)