Gedanken zum Tag — 18. Juli 2021, 16. Sonntag im Jahreskreis

18. Jul 2021

Heute wird unser Enkel Tim Sebas­tian in Rhode getauft. Die Taufe findet wegen des Trau­er­falls in der Familie und wegen der Einschrän­kungen während der Coro­na­pan­demie erst jetzt – 14 Monate nach der Geburt – statt. Mit der Taufe wird das Kind Teil der Gemein­schaft der Christen. Da ist es beson­ders schön, dass die Taufe heute während des Gottes­dienstes in Anwe­sen­heit der ganzen Gemeinde statt­findet. Denn nicht nur die Eltern haben die Aufgabe, ihre Kinder, nachdem sie sie zur Taufe gebracht haben, im Geiste Christi zu erziehen, sondern sie sollen von den Paten, Groß­el­tern und der ganzen Gemeinde unter­stützt werden. Christ­liche Erzie­hung bedeutet, mit den Kindern im Glauben an Gott, in der leben­digen Bezie­hung zu Christus und allen Menschen zu leben.

Ein kleines Kind aufzu­ziehen ist eine große Aufgabe, die manchmal als eine zu große erscheint. Eine christ­liche Erzie­hung ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Man kann natür­lich sagen: „Was immer dir begegnet inmitten dieser Welt, da ist eine Hand, die dich leitet, eine Hand, die dich hält. Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“

Joachim Wanke, Bischof von Erfurt, schrieb einmal: „Unserer katho­li­schen Kirche in Deutsch­land fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die Gläu­bigen. Unserer katho­li­schen Kirche in Deutsch­land fehlt die Über­zeu­gung, neue Christen gewinnen zu können. Das ist ihr derzeit schwerster Mangel.“ Viel­leicht kann durch eine Taufe vor der ganzen Gemeinde diese Über­zeu­gung gestärkt werden.

Die Erzäh­lung von der Taufe Jesu im Wasser des Jordan steht auch für unsere eigene Taufe. Das Wasser in seiner zwei­fa­chen Bedeu­tung kann manche Situa­tion unseres Lebens wider­spie­geln. Wasser ist lebens­not­wendig – ohne Wasser kein Leben. Wasser entfaltet aber auch oft genug seine zerstö­re­ri­sche Kraft und lässt uns so ohnmächtig sein. Oft genug gibt es Zeiten, in denen das Leben von Fluten bedroht ist – auch im über­tra­genen Sinn. Wir wissen nicht, wie und was uns geschieht. Es ist mühsam gegen diese Bedro­hungen anzu­kämpfen. Oft genug sehen wir kraftlos zu, wie manches bedroht und sogar zerstört wird. Mit der Taufe vertrauen wir das Kind in beson­derer Weise Gott an – und feiern das Leben!

Bei der Taufe erhalten die Täuf­linge einen Namen, früher immer die Namen von Heiligen, die ihre Hand über den Täuf­ling halten sollen.

Der heilige Timo­theus („der Gott Ehrende“) war bereits Christ und stand wegen seiner Fröm­mig­keit in hohem Ansehen. Der Apostel Paulus nahm ihn als Gefährten auf seinen Reisen mit und weihte ihn später zum Bischof von Ephesus. Timo­theus ließ sich selbst durch die Gefahr des Todes nicht abhalten, die Ungläu­bigen zu belehren.

Der heilige Sebas­tian hatte sich als römi­scher Offi­zier öffent­lich zum Chris­tentum bekannt und notlei­denden Christen geholfen, woraufhin er zum Tode verur­teilt wurde und von Bogen­schützen ange­schossen wurde. Er ist deshalb auch u.a. der Patron vieler Schüt­zen­ver­eine, auch in Olpe. Wie schön, dass Tim gerade heute getauft wird.

Was wünschen wir unserem Enkelkind?

Wir wünschen dir Freunde, die mit dir durchs Leben gehen und dir zur Seite stehen.

Wir wünschen dir Freude, an jedem Tag, wenn es auch schwer sein mag.

Wir wünschen dir alles Glück dieser Welt. Tu das, was dich glück­lich macht und teile dein Glück mit Anderen. Du darfst auch mal unglück­lich sein – denk’ dran: Auf Regen folgt Sonnenschein!

Heinz Heider
(Gemein­de­mit­glied)

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