Heute wird unser Enkel Tim Sebastian in Rhode getauft. Die Taufe findet wegen des Trauerfalls in der Familie und wegen der Einschränkungen während der Coronapandemie erst jetzt – 14 Monate nach der Geburt – statt. Mit der Taufe wird das Kind Teil der Gemeinschaft der Christen. Da ist es besonders schön, dass die Taufe heute während des Gottesdienstes in Anwesenheit der ganzen Gemeinde stattfindet. Denn nicht nur die Eltern haben die Aufgabe, ihre Kinder, nachdem sie sie zur Taufe gebracht haben, im Geiste Christi zu erziehen, sondern sie sollen von den Paten, Großeltern und der ganzen Gemeinde unterstützt werden. Christliche Erziehung bedeutet, mit den Kindern im Glauben an Gott, in der lebendigen Beziehung zu Christus und allen Menschen zu leben.
Ein kleines Kind aufzuziehen ist eine große Aufgabe, die manchmal als eine zu große erscheint. Eine christliche Erziehung ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Man kann natürlich sagen: „Was immer dir begegnet inmitten dieser Welt, da ist eine Hand, die dich leitet, eine Hand, die dich hält. Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“
Joachim Wanke, Bischof von Erfurt, schrieb einmal: „Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die Gläubigen. Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt die Überzeugung, neue Christen gewinnen zu können. Das ist ihr derzeit schwerster Mangel.“ Vielleicht kann durch eine Taufe vor der ganzen Gemeinde diese Überzeugung gestärkt werden.
Die Erzählung von der Taufe Jesu im Wasser des Jordan steht auch für unsere eigene Taufe. Das Wasser in seiner zweifachen Bedeutung kann manche Situation unseres Lebens widerspiegeln. Wasser ist lebensnotwendig – ohne Wasser kein Leben. Wasser entfaltet aber auch oft genug seine zerstörerische Kraft und lässt uns so ohnmächtig sein. Oft genug gibt es Zeiten, in denen das Leben von Fluten bedroht ist – auch im übertragenen Sinn. Wir wissen nicht, wie und was uns geschieht. Es ist mühsam gegen diese Bedrohungen anzukämpfen. Oft genug sehen wir kraftlos zu, wie manches bedroht und sogar zerstört wird. Mit der Taufe vertrauen wir das Kind in besonderer Weise Gott an – und feiern das Leben!
Bei der Taufe erhalten die Täuflinge einen Namen, früher immer die Namen von Heiligen, die ihre Hand über den Täufling halten sollen.
Der heilige Timotheus („der Gott Ehrende“) war bereits Christ und stand wegen seiner Frömmigkeit in hohem Ansehen. Der Apostel Paulus nahm ihn als Gefährten auf seinen Reisen mit und weihte ihn später zum Bischof von Ephesus. Timotheus ließ sich selbst durch die Gefahr des Todes nicht abhalten, die Ungläubigen zu belehren.
Der heilige Sebastian hatte sich als römischer Offizier öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen, woraufhin er zum Tode verurteilt wurde und von Bogenschützen angeschossen wurde. Er ist deshalb auch u.a. der Patron vieler Schützenvereine, auch in Olpe. Wie schön, dass Tim gerade heute getauft wird.
Was wünschen wir unserem Enkelkind?
Wir wünschen dir Freunde, die mit dir durchs Leben gehen und dir zur Seite stehen.
Wir wünschen dir Freude, an jedem Tag, wenn es auch schwer sein mag.
Wir wünschen dir alles Glück dieser Welt. Tu das, was dich glücklich macht und teile dein Glück mit Anderen. Du darfst auch mal unglücklich sein – denk’ dran: Auf Regen folgt Sonnenschein!
Heinz Heider
(Gemeindemitglied)