Gedanken zum Tag — 18. August 2021, Mitt­woch der 20. Woche im Jahreskreis

18. Aug. 2021

Am 16. August war der Gedenktag des hl. Rochus. Er wurde als Schutz­pa­tron gegen die Pest ange­rufen. Der Gedenktag wird in Olpe am kommenden Sonntag mit einem Gottes­dienst an der Rochus­ka­pelle gefeiert.

Rochus von Mont­pel­lier wurde als Sohn reicher Eltern geboren. Nachdem er als Zwan­zig­jäh­riger seine Eltern verloren hatte, verschenkte er sein Vermögen und trat in den dritten Orden des heiligen Fran­ziskus ein. Bei einer Romreise 1317 half er gläubig und ohne Angst bei der Pflege von Pest­kranken, erkrankte später selbst an der Krank­heit und zog sich dann in eine einsame Holz­hütte zurück, bis er wieder genesen war.

Als im 17.Jahrhundert in Olpe die Pest wütete, erbauten die Olper Bürger die Rochus­ka­pelle und dort legte der dama­lige Bürger­meister Michael Liese am 16.08.1673 namens der ganzen Gemeinde das Rochus­ge­lübde ab, zur Abwen­dung der Pest und anderer Seuchen diesen Tag im Gebet zu feiern. Bis vor wenigen Jahren wurde dieses Gelübde durch eine Prozes­sion von der Pfarr­kirche zur Rochus­ka­pelle, einen Gottes­dienst und eine Andacht umgesetzt.

Der Text der alten Urkunde lautet:

“Wir Bürger­meister, Rath, undt gantze gemeine hiesiger Statt Olpe, erscheinen alhir vor dem hoch­wür­digen heiligen Sacra­ment des Altares, darin wir Christum Jesum unsern Heilandt und Sälig­ma­cher wahr­hafftig und gegen­wärtig zu sein glauben, undt globen vor uns, undt unsere nach­kommen, nun undt zu den Ewigen zeiten undt Tagen zur Ehre der Aller­heyligsten Drey­fal­tig­keit “der heyligen Jung­frawen Mariae” allen Heyligen gottes, undt vorn­emblich des heyligen Rochi! zu abwen­dung aller woll­ver­dienten straffen; Inson­der­heit aber der ab schew­li­chen kranck­heit der Pestil­entz “Roten Ruhren” undt andern Seuchen diesen Tag sanct Rochi zu feyern. So wahr helff unss Gott undt sein heiliges Evangelium!”

[Hirsch­mann, S. 98]

Wie weit­sichtig waren unsere Vorfahren doch, als sie den hl. Rochus nicht nur gegen die Pest, sondern auch zur Abwen­dung weiterer Seuchen anriefen. Auch heute pflegen viele enga­gierte Mitbürger und Mitbür­ge­rinnen auf Inten­siv­sta­tionen, in Kran­ken­häu­sern oder zuhause ohne Angst an Corona Erkrankte. Ähnlich wie dem hl. Rochus wird es ihnen nicht immer gedankt. Möge das Gebet zum hl. Rochus den vielen Helfern und Helfe­rinnen Kraft geben, ihre Aufgabe weiterhin zu erfüllen.

Und wir alle könnten durch die Teil­nahme am Gottes­dienst an der Rochus­ka­pelle am kommenden Sonntag um 09:30 Uhr die Bedeu­tung des hl. Rochus auch in unserer Zeit nach außen hin „demons­trieren“.

Heinz Heider

(Gemein­de­mit­glied)

 

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