Gedanken zum Tag — 17. März 2021, Mitt­woch der 4. Woche der Fastenzeit

17. März 2021

„Geht zu Josef! Tut was er euch sagt!“ (Buch Genesis 41,55)

Am 19. März feiern wir in der Kirche das Hoch­fest des hl. Josef, Bräu­tigam der Gottes­mutter Maria. Papst Fran­ziskus hat das Jahr 2021 zum „Jahr des hl. Josef“ erklärt. Ich vermute, dass diese Tatsache allge­mein nicht so sehr wahr­ge­nommen wurde. Wir kennen den hl. Josef aus den Weih­nachts­evan­ge­lien. Es gibt in den Evan­ge­lien ja auch kaum Hinweise auf den Pfle­ge­vater Jesu. Aber die wenigen Hinweise sind bemer­kens­wert. Für mich ist dies allein die Tatsache, dass er seine schwan­gere Verlobte Maria nicht dem dama­ligen Gesetz entspre­chend öffent­lich verstoßen hat, sondern sie gehei­ratet hat. Er war ein echter Träumer, der seine Träume als die Stimme Gottes inter­pre­tierte und sofort danach handelte. Die Evan­ge­lien sind keine Verlaufs­pro­to­kolle, umschreiben aber wich­tige mensch­liche Konflikte und deren Lösung.

Für uns als Olper Fran­zis­ka­ne­rinnen hat der hl. Josef eine ganz beson­dere Bedeu­tung. Wir wissen um die feste Bezie­hung unserer seligen Mutter Maria Theresia, die dem hl. Josef alle ihre Sorgen anver­traute, beson­ders auch die mate­ri­ellen Sorgen. Sie hat ihn als ihren „Zahl­meister“ bezeichnet und fällige Rech­nungen unter seine Statue geschoben. Ihr Vertrauen ist nicht enttäuscht worden. Sie gelobte in einer beson­deren Not, dass von nun an alle Schwes­tern zu ihrem Ordens­namen den Zusatz „vom hl. Josef“ erhalten sollten. Auch in unserer Ordens­ge­mein­schaft war es damals üblich, dass zum Ordens­namen ein beson­derer geist­li­cher Zusatz hinzu­ge­fügt wurde. Mutter Maria Theresia hieß zum Beispiel „vom heiligen Sakrament“.

In Deutsch­land haben wir Schwes­tern noch immer zu unserem Ordens­namen den Zusatz „vom hl. Josef“. Viel­leicht ist dieses Jahr für uns Schwes­tern eine Möglich­keit, mit diesem Zusatz, der ein Patronat ist, bewusster zu leben. Eine unserer Provinzen in den USA, in Colo­rado Springs, hat „St. Joseph“ als Patron.

Es lohnt sich, das Schreiben von Papst Fran­ziskus „Patris Corde“ – „Väter­li­ches Herz“ zu lesen und zu bedenken. Auch wenn immer vom „Vater“ die Rede ist, sind die betrach­teten Haltungen und Werte für jeden Menschen rele­vant, auch dann, wenn sie nicht unbe­dingt „modern“ sind.
In Deutsch­land beten wir jeden Tag ein altes Gebet:

„Heiliger Josef, dessen Macht sich auf alle unsere Nöte erstreckt. Der du möglich zu machen weißt, was unmög­lich zu sein scheint. Schaue mit deinen väter­li­chen Augen auf die Anliegen deiner Kinder. Amen.“

Wenn dieses Gebet auch nicht mehr unserer heutigen Ausdrucks­weise entspricht, so ist sein Anliegen, sich geist­lich Hilfe zu holen, gele­gent­lich sehr notwendig.

Sr. M. Magda­lena vom heiligen Josef
(Gene­ral­oberin der Fran­zis­ka­ne­rinnen von der ewigen Anbe­tung in Olpe)

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