Gedanken zum Tag – 16. Juli 2023 – 15. Sonntag im Jahreskreis

16. Jul 2023

Die Mitte treffen

Wer schon einmal einen Schüt­zen­vogel beim Vogel­schießen betrachtet hat, weiß, wie er aussieht. Zumeist hat er viele Einschüsse und sein Holz split­tert nach und nach ab. Manche Schüsse gingen schön daneben. Manche waren schon besser. Und dann sind noch die Einschüsse, die die Mitte, sein Herz getroffen haben. Das macht den Erfolg aus. Die Mitte ist es, die ich treffen muss.

Die Mitte treffen, das wollen während der sommer­li­chen Hoch­saison der Schüt­zen­feste nicht nur die Schützen. Eigent­lich will das jeder Mensch. Ich frage mich gele­gent­lich, was ist die Mitte, das Wesent­liche im Leben? Worauf ziele ich? Ich kann mir denken, dass viele ihre ganz eigenen und auch ganz verschie­denen Vorstel­lungen dazu haben. Manche möchten möglichst lange gesund bleiben. Oder Sie sagen sich: Ich will im Beruf was errei­chen. Ich will etwas vorzeigen können, worauf ich stolz sein kann. Andere wieder erwarten sich ein gutes und schönes Leben. Ich arbeite und will mir dafür auch was leisten.

Das alles sind bestimmt schöne Dinge, und die zählen auch. Ich kann mir sogar denken, dass diese Dinge oder auch anderes für manche das Höchste auf der Welt sind. — Aber ist das auch meine Bestim­mung, meine Beru­fung? 

Aktive Christen sagen sich im Blick auf Gott: Du brauchst mehr für dein Leben. Du brauchst Ihn und seinen Einfluss auf dich. Er kann die Mitte Deines Lebens sein. Ich bin davon über­zeugt, dass in der Gemein­schaft mit Jesus Christus Menschen glück­lich geworden sind und auch heute noch glück­lich werden, trotz aller kirch­li­chen Krisen.

Schützen können das Glück­lich­sein nicht nur am Schüt­zen­fest versu­chen. Sie sollten auch im Laufe des Lebens einige Schüsse abgeben. Da gibt es Ziele, auf die man stolz sein kann, die einem vermut­lich Ansehen verschaffen. Aber wer den Glauben an Jesus kennen­lernt, bei dem oder der rutscht manches Ziel auf Platz zwei oder drei. Denn er oder sie erfährt, dass Gott mit ganz anderen Augen auf jede und jeden schaut als Menschen es manchmal tun.

Ich wünsche den Mitfei­ernden, nicht nur des dies­jäh­rigen Schüt­zen­festes in Olpe, dass sie sich nicht mit ein paar Schüssen auf die Ziele ihres Lebens zufrie­den­geben. Ich wünsche möglichst vielen, dass Sie den Mut haben, auch auf die Mitte des Lebens, Jesus Christus, zu treffen, um das Wesent­liche nicht aus dem Blick zu verlieren. 

„Frohe Feier­tage!“

Johannes Hammer, Pfarrer

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