Wie soll ich dich empfangen …
Mich hat jemand im Ernst gefragt: „Sollen wir denn jetzt mit unserer Angst, in diesem Streiten und Hassen an vielen Orten unserer Erde – sollen wir denn jetzt Advent feiern und uns dann auf Weihnachten freuen?
Ich habe eine Antwort versucht: „Jetzt, gerade jetzt wollen wir zeigen auf das, was helfen kann. Jetzt, gerade jetzt wollen wir zeigen auf den, der helfen kann.
Natürlich spüren wir den Sog, wie Advent im Kommerz verschwindet. Der Sog zieht uns mit. Wen muss ich beschenken? Wer erwartet etwas von uns? Und am Ende finden wir uns matt und ausgepumpt und unzufrieden.
Ob wir uns dem Sog entziehen? Ob die Kerzen des Advents uns Wege in die Besinnung weisen? Ob der kommende HERR unsere Hoffnung bleibt“? „Wie soll ich dich empfangen?“
Nun gehen wir in den Advent – mit unserer Sehnsucht nach Frieden! Wir wünschen uns Wege zur Heilung und zum Heil.
Ich stieß auf eine Geschichte, die mich aufmerksam gemacht hat auf unsere Zerrissenheit und die einen Weg zeigen könnte aus dieser Zerrissenheit.
Ein alter Indianer und sein Enkel sitzen am Lagerfeuer. Sie beobachten die knisternden Flammen. In das Schweigen hinein sagt der Großvater: In meiner Brust spüre ich zwei Wölfe. Die kämpfen miteinander. Der eine ist voller Wut. Er will zerstören. Der andere ist sanftmütig, liebevoll – er achtet auf andere.
Der Junge fragt nach einer Weile: „Und wer gewinnt den Kampf, Großvater?“ – „Der Wolf – der Alte macht eine Pause – der Wolf gewinnt, den ich füttere!“
Geht den Weg – den Weg des Friedens und der Liebe. Gott geht mit!
Martin Kornfeld
(ev. Pfarrer i.R.)
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