Das Kreuz als Hoffnungszeichen
Heute feiert die Kirche das Fest Kreuzerhöhung. Als Religionspädagogin wurde schon damals vor 40 Jahren in der Ausbildung großen Wert daraufgelegt, theologische Inhalte sprachlich in der Verkündigung, in der Katechese, in der Schule so auszudrücken, dass die jeweilige Zielgruppe, z.B. Kinder, sie nicht nur verstehen, sondern spüren, das hat etwas mit meinem Leben zu tun.
Damals haben wir gefragt: Was hat z.B. die Zachäus-Geschichte mit dem Alltag der Kinder zu tun, was ist der „Sitz im Leben der Kinder“?
Heute frage ich eher: Welche Ermutigung, Hoffnung, Herausforderung steckt in einer Bibelstelle? Das gleiche gilt für Feste. Ich habe mich gefragt, was das Fest Kreuzerhöhung mit meinem Alltag zu tun hat?
Der Ursprung dieses Festes, die Auffindung eines Kreuzes im 4. Jahrhundert und deren Erhebung – „Erhöhung“ bei der Einweihung der Konstantinischen Basilika über dem Heiligen Grab in Jerusalem nehme ich zur Kenntnis, ohne dass es Auswirkungen auf meinen persönlichen Alltag hat.
Aber für uns Christen bedeutet das Kreuz viel mehr als ein schöner Schmuckgegenstand. Es ist doch das große Hoffnungszeichen, dass nicht Leid und Tod das letzte Wort haben, sondern die Auferstehung. Das Leben mit Gott siegt, weil Jesus am Kreuz den Tod überwunden hat.
Ich glaube an diese Aussage – und das hat Auswirkungen auf meinen Alltag: Der Blick auf das Kreuz Jesu hat mir Hoffnung und Richtung in so manchen dunklen Stunden im Leben, in manchen Lebenskrisen gegeben. Er schenkt mir auch angesichts so vieler Nachrichten von Gewalt, Krieg, Krankheit und Hunger in der Welt Gelassenheit, dass Gott mir und uns in allen Situationen nahe ist. Ich kann mich wortwörtlich am Kreuz festhalten, um nicht haltlos durch den Tag zu gehen.
In unserem PR Olpe-Drolshagen begehen wir an diesem Wochenende auch den Caritassonntag. Wir hören ein wenig von der Arbeit der ehrenamtlichen Caritasmitarbeiterinnen, die oft durch viele kleine Gesten und Unterstützungen Menschen helfen, ihr Alltagskreuz zu tragen, das da heißt: Einsamkeit, Geldnot, Hilflosigkeit und vieles mehr.
Wie gut, dass wir einmal im Jahr das Fest Kreuzerhöhung feiern, um uns daran zu erinnern, welch großes Pluszeichen wir Christen verehren. Wir können auf das Kreuz und damit auf Jesus schauen, den viele Menschen und auch ich als treuen Wegbegleiter durch alle Höhen und Tiefen des Alltags erleben dürfen.
Sr. Gertrudis Lüneborg,
(Gemeindereferentin im PR Olpe-Drolshagen)
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