Gedanken zum Tag – 14. Mai 2025 – Mitt­woch der 4. Osterwoche

14. Mai 2025

Eishei­lige oder Heißheilige

Heute früh, als ich nach dem Wach­werden aus dem Fenster geguckt habe, war ich doch mehr als über­rascht: Die wunderbar grünen Wiesen hatten einen weißen Hauch. Es hat leichten Nacht­frost gegeben und das ist gar nicht so ohne: Viele Pflanzen und Blüten, die sich schon gut gezeigt haben, können durch Frost um diese Zeit noch ernst­haft gefährdet werden und später die Ernte geringer ausfallen lassen.

Aber dann ist mir auch einge­fallen: Wir haben die Eishei­ligen. So nennen wir die Heiligen, die zwischen dem 11. und 15. Mai ihren Gedenktag haben und es genau diese Zeit ist, in der es oft noch eine kalte Luft­mas­sen­be­we­gung über Europa gibt und alles, was durch den warmen Früh­ling schon gekommen ist, noch gefährden kann.

Über diese Tage der Eishei­ligen gibt es viele Sprüche und Bauern­re­geln zum Beispiel: „Vor Nacht­frost Du nie sicher bist, bis die Sophie vorüber ist“ oder auch: “Vor Bonifaz kein Sommer, nach Sophie kein Frost“
Die Heiligen, die diese Tage prägen, sind alle aus der früh­christ­li­chen Zeit zwischen 300 und 400 nach Christus. Von Mamertus weiß man, dass er Bischof war und auf ihn zum Beispiel die Bitt­pro­zes­sionen zurück­gehen, die in vielen Gegenden vor Christi Himmel­fahrt gehalten werden und meist um eine gute Ernte bitten. Pankra­tius ist in Rom den Märty­rertod gestorben und Serva­tius und Boni­fa­tius von Tarsus waren Bischöfe. Und Sophie ist 304 als Märty­rerin für ihren Glauben an Christus gestorben.

Das waren also Menschen, die Christus nach­ge­folgt sind und eher Heiß­blü­tige als Eishei­lige. Menschen, die mit ihrer Glau­bens­kraft allen Widrig­keiten getrotzt haben und eher in den Tod gegangen sind, als dass sie ihren Glauben verleugnet hätten.

Wahr­schein­lich weiß man von daher bis heute von ihnen und feiert ihre Gedenk­tage. Ich denke, dass es ein guter Tipp in diesen Tagen ist: Seien wir ein biss­chen mehr heiß­blü­tige Christen, die sich trauen, für das, was sie glauben einzu­stehen und nicht Eishei­lige, in deren Umge­bung alles starr und kalt und fest­ge­froren scheint.

Sr. Katha­rina Hartleib

 

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