Gedanken zum Tag — 14. April 2021, Mitt­woch der 2. Woche der Osterzeit

14. Apr. 2021

Den Hori­zont erweitern

Etwas Neues auspro­bieren, mit Gott an seiner Seite neue Wege gehen, etwas Verrücktes tun, Menschen treffen und kennen­lernen, Freund­schaften vertiefen, Ideen umsetzen, sich inspi­rieren lassen, losrennen, umkehren, dazu­lernen. All dies ist plötz­lich viel schwieriger.

Ich stecke gerade mitten im Studium in Bonn. Eine span­nende Zeit, voller neuer Heraus­for­de­rungen, neuer Eindrücke, neuer Menschen und voller Erleb­nisse. Eigent­lich zumin­dest, ohne Corona, ohne Online-Lehre. Nun ja, wir lernen all das, was auf dem Lehr­plan steht. Und doch fehlt so viel. Meine Freunde fehlen mir, mit denen ich norma­ler­weise den ganzen Tag an der Uni verbringe. Es fehlen die Diskus­sionen in der Mensa, das gemein­same Lösen der Aufgaben, die gegen­sei­tige Hilfe, die geteilte Verzweif­lung vor Klau­suren, das erleich­terte Feiern danach. Umso mehr weiß ich nun zu schätzen, was mein Studium eigent­lich ausmacht: Es sind die Menschen und die Erleb­nisse, die mich über den Teller­rand schauen lassen, die mich moti­vieren und die mich weiter­bringen in meiner Entwick­lung, meinen Träumen und Zielen.

Plötz­lich fällt es mir schwer, meinen Hori­zont noch zu erwei­tern. Dabei ist das unglaub­lich span­nend und wichtig. Gott gibt mir die Kraft dazu und ich erin­nere mich auch im Gebet immer wieder daran, nicht aufzu­geben. Im Sommer habe ich mir über­legt, dass ich gern 2021/22 ein Jahr im Ausland verbringen würde – am liebsten mit einem Tennis­sti­pen­dium in den USA. So war mein letztes Semester geprägt von sport­li­cher Vorbe­rei­tung, Bewer­bungs­vi­deos, Englisch­test und Zeug­nis­über­set­zungen, unzäh­ligen Gesprä­chen mit Coaches und Spie­le­rInnen, von Rück­schlägen und Erfolgen und ganz beson­ders von Unsi­cher­heit. Immer wieder war ich kurz davor, aufzu­geben. Aber es ist wichtig, mit Zuver­sicht nach vorn zu blicken, offen zu sein für Neues und immer wieder nach neuen Eindrü­cken zu suchen.

Auch wenn vieles im Moment schwierig ist – es gibt auch immer wieder ganz beson­dere Momente. Ob es lange Online-Feiern nach Klau­suren sind, eine „Spaziergeh-Tombola“ zum Menschen kennen­lernen, Oster-Wich­teln mit den Schwes­tern, Online-Koch­abende, virtu­elle Spiel­abende oder gemein­same Online-Gebete. Mit genü­gend Krea­ti­vität und Durch­hal­te­ver­mögen ist viel mehr möglich, als man denkt!

So wünsche ich Ihnen, dass auch Sie immer wieder über­rascht werden von neuen Erfah­rungen, dass sie ihren Hori­zont erwei­tern und sich nicht entmu­tigen lassen. Es gibt noch so viel zu suchen und zu finden, für jeden von uns. Alles Gute und Gottes Segen auf diesem Weg.

Julia Hütte
(Grie­se­mert, Studentin in Bonn)

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