Liebe Leserinnen und Leser,
in der letzten Pfarrgemeinderatssitzung war eine Fragestellung, was wir Positives aus der Corona-Krise in der Kirche gewonnen haben. Eine Antwort war die Begrüßungskultur. In der Zeit, in der die Kontaktdaten durch die ehrenamtlich tätigen Gemeindemitglieder erfasst wurden, begrüßten vielerorts diese die eintreffenden Gottesdienstbesucher. Von den regelmäßigen Kirchgängern kannte der Ordnungsdienst nach einiger Zeit schon die Namen, sodass es auch persönlicher wurde. Man lernt sich kennen.
Dieses Kennenlernen geschieht aber auch ganz automatisch. Ich persönlich gehe, wenn kein Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche stattfindet, häufiger in den sonntäglichen Gottesdienst um 8 Uhr in der St.-Martinus-Kirche. Durch die überschaubare Zahl der Kirchgänger lernt man schnell die einzelnen Gesichter kennen. Einige haben auch ihre festen Plätze. Kommt jemand nach langer Zeit wieder oder ist jemand einige Zeit nicht da, fällt dies auf. So wie man einige nur Schützenfest antrifft, so kennt man einige nur aus den Gottesdiensten. Trifft man sich aber außerhalb von Schützenfest oder Gottesdienst, dann begrüßt man sich ganz anders, weil man sich kennt. Man fühlt sich wohler, wenn man mit einem Bekannten spricht.
Es entsteht also in der Kirche eine Gemeinschaft und sie ist es auch. Die Gemeinschaft prägt neben dem Glauben an einen Gott die Kirche seit der Anfangszeit der Kirche in Katakomben oder in privaten Häusern. Das gemeinsame Mahl in der Eucharistiefeier aber auch das gemeinsame Singen und Beten in der Kirche stärken das Gemeinschaftsgefühl. Die Gemeinschaft tut gut. Man ist nicht allein. Man ist willkommen. Sie sind willkommen.
Simon Rademacher
Mitglied im Gesamtpfarrgemeinderat Olpe