Gedanken zum Tag ‑12. Mai 2021, Mitt­woch der 6. Woche der Osterzeit

12. Mai 2021

Am dies­jäh­rigen Christi Himmel­fahrt Wochen­ende findet der 3. Ökume­ni­sche Kirchentag (ÖKT) nicht in Frank­furt am Main mit vielen tausend Gläu­bigen, sondern aus Frank­furt digital statt.

Gefreut hatte ich mich, um es mit den Worten von Bettina Limperg (Präsi­dentin des ÖKT) zu sagen, auf „gelebte Gemein­schaft“. Diese „gelebte Gemein­schaft“ fehlt mir persön­lich sehr während der Corona-Pandemie. Für mich findet „gelebte Gemein­schaft“ Ausdruck in der Feier einer gemein­samen Eucha­ris­tie­feier mit Gemeindegesang.

Aktuell heißt es aber: Entweder – Oder:
Entweder eine gemein­same Eucha­ris­tie­feier in der Kirche ohne Gemein­de­ge­sang. Dann fehlt mir das leben­dige Element, der Gemeindegesang.

Oder eine digi­tale Feier, bei der jeder für sich mitsingen kann. Hier fehlt mir die Gemeinschaft.

Jeder, der gerne singt, verbindet mit Liedern seine eigenen Glau­bens­mo­mente: Emotionen, Bege­ben­heiten oder auch Zweifel.

Die Lieder „Sonne der Gerech­tig­keit“ und „Laudato Si“ verbinde ich zum Beispiel mit meinen kind­li­chen Glau­bens­mo­menten. Das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ stellt für mich das Sinn­bild eines feier­li­chen Einzuges nach Prozes­sionen dar und das Lied „Jesus, erzähl uns von Gott“ verknüpfe ich mit dem Kommu­ni­on­kin­der­wo­chen­ende unseres Sohnes.

Auch der 3. ÖKT bringt passend zu seinem Leit­wort „Schaut hin“ ein neues Lied heraus. Dieses findet man im extra zusam­men­ge­stellten Lieder­buch „Sicht­Weisen“. Dazu heißt es im Vorwort: „Gemein­sames Singen eröffnet neue Blick­rich­tungen – und Sicht­weisen – und ist eine Basis der Ökumene.“
Der Refrain zum Lied „Schaut hin“ lautet:
„Schaut hin. Seht nach. Blickt durch. Mit offenen Augen.
Schaut hin. Denkt nach. Geht los. Mit offenen Armen.“

Ich hoffe auf die Zeit nach der Pandemie, wenn leben­dige Gemein­schaft im kirch­li­chen Leben wieder möglich ist.

Ich hoffe, dass jeder die Gemein­schaft dann mit seinen eigenen offenen Augen wahr­nehmen kann.

Ich hoffe darauf, dass die Kirche dann los geht und nach den verloren gegan­genen Gläu­bigen sieht und über ihren weiteren (ökume­ni­schen) Weg nachdenkt.

Verena Schlösser
(Gemein­de­mit­glied St. Martinus)

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