„Ein Guru saß in Mediation versunken am Ufer eines Flusses, als ein Schüler ihm zwei große Perlen als Zeichen der Verehrung und Ergebenheit vor die Füße legte.
Der Guru öffnete die Augen, hob eine der Perlen auf und hielt sie so nachlässig in der Hand, dass sie herausrutschte und die Böschung hinunter in den Fluss rollte.
Der entsetzte Schüler tauchte sofort nach der Perle, aber obwohl er es bis spät in den Abend hinein immer wieder versuchte, hatte er kein Glück. Schließlich weckte er den Guru aus seiner Mediation, nass und erschöpft wie er war, und sagte: „Ihr habt die Perle fallen lassen. Zeigt mir genau, wo, dann kann ich sie für Euch wiederfinden.“
Der Guru hob die zweite Perle auf, warf sie in den Fluss und sagte: „Genau dort.“
„Versucht nicht, Dinge zu besitzen, denn sie können nie richtig besessen werden. Achtet nur darauf, nicht von ihnen in Besitz genommen zu werden, dann seid ihr der Herr der Schöpfung.“
(Anthony de Mello)
Diesen kurzen Impuls, liebe Leserinnen und Leser, verdanke ich meinem lieben Mitbruder Pfr. i.R. Hans-Rudolph Pietzonka aus dem Siegerland, der seit Jahren fast tagtägliche geistliche Impulse per E‑Mail verschickt. Dieser stammt vom 13. Mai 2011.
Pace e bene
Michael Kammradt