Liebe Mitglieder unserer Gemeinden,
ein gewöhnungsbedürftiges Osterfest feiern wir. Wie ein Karfreitag mutet es an. Ängste und Sorgen begleiten uns.
Doch der Karfreitag gehört zu Ostern. Auf ungewohnte Weise ist das zu spüren in diesem Jahr der Corona-Pandemie. Das Leben ist bedroht. Es steht weitgehend still. Es gibt nicht einmal Gottesdienste.
Sie sehen hier ein Bild von Ippazio Fracasso. 1988 hat er es gemalt. Von ihm stammen auch die Schutzheiligen-Gemälde in der Pfarrkirche St. Martinus. Es hängt in meinem Dienstzimmer. Wenn ich vom Schreibtisch aufschaue, habe ich es im Blick.
Ausgangspunkt ist das Motiv der Enthauptung Johannes des Täufers.
Es stellt aber die Frage: In wessen Hand ist er denn?
In der der Salome? In der des Herodes?
Gegenstandslos all das, wofür er gestritten, gelitten und gelebt hat?
Nein, sein Leben war die ganze Zeit in Gottes Hand. Sie hat ihn getragen.
Und das gilt, über das Dunkel der Gegenwart und den Tod hinaus. –
Neues Leben schon jetzt, in den Niederungen des Alltags und über ihn hinaus: Gott hat es in Jesus bestätigt. Er hat Leben in Gott. Das feiern wir Ostern.
Diese Zusage gilt auch uns. Wir dürfen hoffen:
Unser Leben ist geborgen in Gottes Hand.
Die österliche Freude darüber kommt leise daher. Aus Begegnungen wächst sie. Schon in der Heiligen Schrift ist das so.
Dass sie Sie findet
und Sie Ostern so mitfeiern können,
wünsche ich Ihnen
Ihr Pfarrer
Clemens Steiling
Bild: Ippazio Fracasso 1988. Foto: Wolfgang Hesse