Liebe Leserinnen und Leser,
im heutigen Evangelium bitten die Jünger Jesus, sie zu lehren, wie man betet. Aber gibt es dafür eine Anleitung?
Als ich ein Kind war, hieß beten für mich, verschiedene Gebete auswendig zu lernen und aufsagen zu können. Aber das bloße “Runterrasseln” verschiedener Gebete kann damit wohl kaum gemeint sein. Viel eher ist es wohl das bewusste Zeitnehmen für Gott — ohne Ablenkung durch Telefon, Handy, Radio oder Sonstiges. Im Gebet kann ich ihm meine Sorgen, Ängste und Nöte mitteilen, mich aber auch für all das bedanken, was mich glücklich macht und mir gelingt.
Jeden Abend nehmen wir uns deshalb als junge Familie Zeit, um den Tag bewusst mit Gott abzuschließen, indem wir zuerst dieses Gebet sprechen:
Abends, wenn ich schlafen geh,
vierzehn Englein bei mir stehen,
zwei zu meinem Kopfe,
zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner rechten Seite,
zwei zu meiner linken Seite,
zwei, die mich decken,
zwei, die mich wecken,
zwei, die mich führen ins himmlische Paradies.
Nach diesem Gebet sprechen wir über den Tag, wir bedanken uns bei Gott für all das, was gut war, erzählen aber auch von den Dingen, die nicht schön waren, die uns bedrücken oder uns Sorgen bereiten und bitten danach um seine Hilfe und seinen Segen.
Genau das soll unsere kleine Tochter durch das gemeinsame Beten lernen: Sie kann sich mit allem, was sie bewegt, immer an ihre Eltern, enge Vertraute und Gott wenden. Außerdem soll sie die Gewissheit haben, dass immer jemand ein offenes Ohr für ihre Anliegen hat und Gott bei allem seine schützende Hand über sie hält.
Ramona Bongers
(aus Gerlingen; Lehrerin an der Sekundarschule Olpe)
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