Gedanken zum Tag – 11. Mai 2025 – 4. Sonntag der Osterzeit

11. Mai 2025

Hoff­nung ist nicht „Sehen und Wissen“

Am vergan­genen Sonntag habe ich beim Even­song in der Hl. Geist Kirche den folgenden Vers aus dem Römer­brief gehört, der mich schon seit Jahren immer wieder beschäf­tigt und berührt:
Im Zeichen der Hoff­nung wurden wir gerettet. Eine Hoff­nung aber, die man sieht, ist keine Hoff­nung. Wer hofft schon auf das, was er sieht?
Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld.

Hoffen hat nichts mit Wissen, Kennen oder Sehen und Wahr­nehmen zu tun. Alles was ich weiß, kenne, sehe, ist keine Hoff­nung mehr, weil es ja schon da ist! Es ist mit meiner Erfah­rung verbunden und damit ist es wahr.

So muss es Maria gegangen sein, als der Engel zu ihr gespro­chen hat. „Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden…

Wie soll das geschehen, fragt Maria zurück, wie jede und jeder von uns heute auch fragen würde. Sei fragt zurück: Ich bin unver­hei­ratet und habe mich mit keinem Mann bisher vereint. Der Engel antwortet, dass der Hl. Geist und die Kraft Gottes auf sie kommt und dieses Kind in ihr entstehen lässt. Es ist nicht zu verstehen, viel­leicht auch nicht zu glauben….

Maria hofft und erwartet in Geduld, was mit ihr geschehen wird. Sicher­lich auch mit Angst, was Josef, ihr Verlobter, wohl dazu sagen wird, wenn er merkt, dass sie schwanger ist.

Auch bei Josef ist wieder die Kraft Gottes am Werk. Josef träumt, dass er Maria glauben kann, dass sie die Wahr­heit sagt. So wird Hoff­nung für die beiden Verlobten zur Gewiss­heit füreinander.

Für mich sind Maria und Josef der Ernst­fall der Hoff­nung. Sie helfen mir, in Geduld abzu­warten, wie sich Dinge ergeben, wie Sinn entsteht, wenn Situa­tionen schwierig oder ausweglos erscheinen.

Sr. Vero­nika Fricke, OSF

 

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