Noch dreimal schlafen, dann ist es endlich soweit …
Noch dreimal schlafen, dann ist Wendsche Kärmetze.
Schon als Kind zählte ich so die Tage bis zum Wendener Hochfest und bis heute hat sich daran nichts geändert. Ich bin und bleibe eben ein richtiges Kirmeskind und mit jedem Tag wächst die Vorfreude.
Ja, ich bin und bleibe ein Kirmeskind – daran konnte auch mein damaliger Umzug vom Wendener ins Olper Land nichts ändern. Vielmehr habe ich hier so einige mit dem Kirmesfieber angesteckt und ganz besonders freue ich mich, dass ich am Samstag meinen beiden Söhnen zum ersten Mal die Kärmetze zeigen kann und sie somit auch direkt zu Kirmeskindern werden.
Zwischen Reibekuchen, Riesenrad und Tierschau vergisst man jedoch schnell den Ursprung der Kirmes: Am 13. August 1752 nämlich, wurde die neue St. Severinus Pfarrkirche eingeweiht und 1753, ein Jahr später, legte der damalige Kölner Weihbischof fest, dass immer am Sonntag vor “Maria Himmelfahrt” das Kirchweihfest gefeiert werden sollte. Was dort mit einem kleinen Markt anfing, ist heute das größte Volksfest in Südwestfalen.
Dass die Kärmetze ursprünglich ein Kirchenfest ist, wird aber auch heute noch deutlich, da immer am zweiten Kirmestag, dem Sonntagmorgen, ein feierlicher Gottesdienst zelebriert wird.
“Wir sehen uns!” — so lautet das alljährliche Motto der Kirmes und tatsächlich; egal ob aus Wenden, Olpe, Drolshagen oder von ganz weit her: Es ist ein Fest für jedermann, jeder ist willkommen! Denn hier trifft man sich, hier feiert man gemeinsam und kann so einiges erleben.
Bis zum Wochenende – „Wir sehen uns!“
Benedikt Stahl
(Gemeindemitglied aus Neuenkleusheim mit Wendschen Wurzeln)