Der Weihetag der Lateranbasilika lenkt unseren Blick heute nicht nur auf die berühmte Kirche in Rom, sondern auch auf die Doppeldeutigkeit des Wortes „Kirche“: „Kirche“ meint das Gebäude aus Stein, in dem Menschen beten, aber auch die Gemeinschaft der Glaubenden, die sich in Christus miteinander verbunden wissen.
Oft kommen beide Bedeutungen des Wortes zusammen: wenn wir in Kirchen, die uns vertraut sind, diese Gemeinschaft erfahren, uns an die Taufen, Hochzeiten und andere Feste erinnern, die wir dort erleben durften. Es sind Räume, in denen wir Heimat spüren.
Zugleich sehen wir heute aber auch Kirchen, die leerer werden, Gemeinden, die kleiner werden. Wenn Kirchen geschlossen werden müssen, ist das besonders schmerzhaft, denn sie gehören zu unserem Leben und auch zu unserer Kulturlandschaft.
Gerade an diesem Fest können wir uns vergewissern: Das Gebäude ist wichtig, aber es ist nicht alles. Kirche lebt vor allem dort, wo Menschen glauben, füreinander da sind, Trost schenken und Hoffnung weitergeben. Wo wir miteinander beten und einander stärken, wird Kirche auch außerhalb der Mauern lebendig.
Darum dürfen wir dankbar sein für jede offene Kirche und zugleich neu entdecken, dass wir selbst die Kirche sind: als eine Gemeinschaft, die glaubt, hofft und liebt.
Einen gesegneten Sonntag!
Matthäus Freitag
(Diakonatspraktikant in Olpe)
Noch ein Hinweis in eigener Sache:
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch solche Gedanken über das Leben oder über irgendetwas anderes haben, dann schreiben Sie es auf und schicken es uns. Wir freuen uns über jeden Beitrag! Falls Sie in Ihrem Beitrag (ausnahmsweise!) fremde Texte/Textteile verwenden, beachten Sie bitte UNBEDINGT die Urheberrechte.
Sie können uns schreiben unter gedankenzumtag@gmx.de .



