Gedanken zum Tag — 09. Juli 2023 — 14. Sonntag im Jahreskreis

9. Juli 2023

Offen sein für das Glück

Im Buch Jesus Sirach 13,26 heißt es: „Zeichen des glück­li­chen Herzens ist ein frohes Gesicht; Sorgen und Kummer sind quälendes Grübeln.“

Wenn ich mich umschaue in der Schule, aber auch im privaten Umfeld oder auf der Straße, sehe ich häufig starre, emoti­ons­lose Blicke. Oft hat man im Kopf eine endlose To-Do-Liste, die darauf wartet, abge­ar­beitet zu werden; man hetzt umher, um alles recht­zeitig zu schaffen. Oder es gibt etwas anderes, das einen umtreibt und die Miene verstei­nern lässt.

Aber sollte man nicht viel häufiger in fröh­liche Gesichter blicken können? In strah­lende Augen und mögli­cher­weise sogar ein breites Lächeln? Denn schließ­lich ist jeder von uns doch alltäg­lich von Glück umgeben, man muss nur offen dafür sein.

Häufig sind es schon die kleinsten Dinge, die mich selbst glück­lich machen. Wenn meine knapp 1,5 Jahre alte Tochter beispiels­weise beim Spazie­ren­gehen eine Puste­blume pflückt, sie zuerst in der Hand trägt wie einen großen Schatz, dann nicht aufgibt, bis jeder einzelne Samen nach dem Pusten wegge­flogen ist und schluss­end­lich bis über beide Ohren strahlt. Oder zu sehen, wie sich ein Schüler oder eine Schü­lerin freut, weil er oder sie endlich etwas geschafft hat, das vorher fast unmög­lich erschien. Oder viel­leicht auch einfach mit einem Kaffee in der Hand auf dem Balkon einen Sonnen­auf­gang zu genießen und dabei dem munteren Gezwit­scher der Vögel zuzu­hören. Dies sind nur wenige kleine Dinge, die mich aber unend­lich glück­lich machen und mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Ich möchte Sie dazu einladen, offen zu sein für die kleinen Dinge, die Sie heute glück­lich machen könnten. Und sei es viel­leicht auch nur ein freund­li­ches Lächeln, das Sie in der Stadt jemand anderem schenken.

Ramona Bongers
(Lehrerin an der Sekun­dar­schule in Olpe)

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