Haben Sie schon einmal den Himmel gehört?
Ja genau, Sie haben richtig gelesen. Den Himmel gehört?
Quarantäne, die wünscht man sich nicht herbei. Leider musste ich in den letzten Wochen in eine häusliche Quarantäne. Das Corona-Virus hatte mein Leben von jetzt auf gleich schlagartig in Besitz genommen. Langeweile und nicht geplante Erholung sind da manchmal unumgänglich. Was gibt es Besseres, als die Spotify-Zufallswiedergabe abspielen zu lassen?
Und da war er plötzlich, der Moment. Der Moment, in dem der Himmel durch die Musik nahe ist.
Eins der besagten Lieder war das Miserere von Gregorio Allegri. Es wird nicht jedem von Ihnen bekannt sein. Es ist eine Vertonung des Psalms 51, in dem es heißt: Miserere mei, Deus, secundum Magnum misericodiam tuam“ (Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte). Franz Wittenbrink, ein namhafter Komponist unserer Zeit, beschreibt dieses Lied wie folgt: „Wenn es einen Himmel gibt, muss er in diesen Klängen liegen.“
Aber nicht nur dieses Lied öffnet die Tür zum Himmel, schließlich hat nicht jeder denselben Geschmack. Aber ich denke, auch Sie werden ein Lied haben, das Sie bewegt, das Sie mitreißt und das Sie zum Nachdenken bringt.
Über die Musik werden Erinnerungen geweckt, die schon längst verschwunden waren. Musik heilt auch Wunden. Für jede Lebenslage gibt etwas Passendes. Musik öffnet unser Herz und unsere Seele.
Ganz nach dem Motto: Musik an — Kopf aus.
Vielleicht haben Sie in den kommenden Tagen die Möglichkeit, um sich Allegris „Miserere“ oder ihr persönliches Lieblingslied anzuhören. Machen Sie sich selbst ein Bild vom Himmel.
Was ist Ihr Lied, wodurch Sie den Himmel hören?
Chris Schröder
(Gemeindemitglied aus Dahl-Friedrichsthal)