Gedanken zum Tag – 06. Januar 2021, Mitt­woch, Erschei­nung des Herrn

6. Jan. 2021

Stern­singen verän­dert. Das Matthä­us­evan­ge­lium, liebe Lese­rinnen und Leser, berichtet uns darüber, dass die Weisen aus dem Morgen­land, quasi die Ur-Stern­singer, einen Stern brauchten, um das Kind in der Krippe, um Jesus, den Christus, zu finden (Mt 2,1–12). Es erzählt uns auch, dass sie nach ihrem Besuch in Beth­lehem auf einem anderen Weg heim in ihr Land gereist sind. Nun brauchten sie keinen Stern mehr, der ihnen den Weg zeigte. Sie waren Christus, dem Licht der Welt, begegnet. Das Licht aus der Krippe war ihnen nun Wegweiser für ihr Leben. Ich stelle mir vor, dass die Weisen aus dem Morgen­land lebhaft in ihrer Heimat von ihrer aben­teu­er­li­chen Reise berichtet haben und auch davon, was die Begeg­nung mit Jesus Christus mit ihnen gemacht hat.

Stern­singen verän­dert. Jahr für Jahr finde ich es beein­dru­ckend, wenn die Stern­sin­ge­rinnen und Stern­singer, nach ihrem Zug durch unsere Gemeinden, von ihren Erleb­nissen berichten. Ausführ­lich erzählen die Kinder und Jugend­li­chen dann meis­tens davon, wie freund­lich sie in den Wohnungen und Häusern aufge­nommen wurden und wie sehr Menschen sich gefreut haben, dass die Stern­singer zu ihnen gekommen sind, um ihnen den Segen Gottes an die Türen zu schreiben oder zu kleben. Sie berichten, wie groß­zügig viele Menschen die Spen­den­dosen gefüllt haben oder auch davon, dass sie die Tüten voller Süßig­keiten kaum noch tragen konnten. Segen bringen – Segen sein. Stern­singen verändert.

Stern­singen verän­dert. Die bibli­sche Erzäh­lung über die Weisen aus dem Morgen­land steht auch für die welt­weite und die kosmi­sche Dimen­sion von Weih­nachten. Das Licht der Welt ist in Beth­lehem erschienen. Erleuchten will es die ganze Erde. Die Weisen aus dem Morgen­land, die Ur-Stern­singer, haben mit dazu beigetragen, dass dieses Licht sich hat ausbreiten können. Die froh­ma­chende Botschaft von Weih­nachten gilt allen Menschen. Seit Jahr­zehnten sammeln die Stern­sin­ge­rinnen und Stern­singer rund um den 6. Januar für soziale Projekte in aller Welt. In unserem Pasto­ral­ver­bund werden seit langer Zeit die sozialen Projekte von Pater Hugo Scheer (SVD) in Vitoria (Brasi­lien) durch die Stern­sin­ger­ak­tion unter­stützt. Auch in diesem Jahr. Gerade die Menschen in Brasi­lien, die von der Corona-Pandemie beson­ders hart getroffen sind, brau­chen die Erfah­rung von Soli­da­rität und Mitmensch­lich­keit. Stern­singen verändert.

Stern­singen verän­dert. Der letzte Satz aus dem heutigen Evan­ge­lium lautet: „Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurück­zu­kehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.“ Die Weisen aus dem Morgen­land lassen bei ihrer Rück­kehr in ihre Heimat den macht­gie­rigen und hinter­lis­tigen König Herodes links liegen. Viel­leicht lässt es sich so sagen: Sie gehen nicht nur auf einem anderen Weg zurück, sondern sie sind durch die Begeg­nung mit dem Kind in der Krippe auch inner­lich verän­dert. Stern­singen verändert.

In diesem Jahr können aufgrund der Corona-Pandemie leider keine Stern­sin­ge­rinnen und Stern­singer durch unsere Gemeinden ziehen. Aber die Stern­sin­ger­ak­tion 2021 fällt nicht aus. In verän­derte Form kommt der Segen Gottes – 20*C+M+B 21 – zu den Menschen. In und an den Kirchen in unserem Pasto­ral­ver­bund sind in diesem Jahr, zu bestimmten Zeiten, sog. „Segens­hal­te­stellen“ einge­richtet. In manchen Orten unseres PV kommt der Segen kontaktlos zu Ihnen. Nähere Infor­ma­tion gibt es hier.

Pace e bene
Michael Kammradt

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