Gedanken zum Tag — 06. Dezember 2023 — Mitt­woch der 1. Woche im Advent — Hl. Nikolaus

6. Dez 2023

Heute ist Niko­laustag und damit auch Patro­nats­fest der Kirche in Rehring­hausen, wo ich lebe. Noch immer gibt es in unserem Dorf den Brauch, dass „Niko­laus“ die Fami­lien mit Kindern besucht. Er kommt im Gegen­satz zu seinem rotbe­man­telten und plüsch­be­setzten welt­li­chen Kollegen mit Bischofs­mütze, Hirten­stab und fest­li­chem Gewand daher, eine dem heiligen Mann würdige Ausstat­tung, die seit Jahr­zehnten in der Gemeinde weiter­ge­reicht und gepflegt wird.

Robert Mensing, Priester und früherer Leiter der St. Ursula Schule in Atten­dorn, schreibt dazu in seinem Heft „Niko­laus von Myra“: „Die Mythen von Santa, Väter­chen Frost und Weih­nachts­mann verbergen den histo­ri­schen Niko­laus und halten ihn doch zugleich gegen­wärtig. Seine bunte Hülle teilen sich Werbe­fach­leute und Verkaufs­stra­tegen. Sie stutzen sein Gewand modisch zurecht zu Weih­nachts­män­nern, Niko­fanten, Kamin-entstei­genden Santas und Pin-Ups in Bademänteln.“

Tatsäch­lich ist kaum ein Heiliger heute noch so präsent und mit seinem Gedenktag termin­lich veran­kert wie Niko­laus – dem Weih­nachts­mann sei Dank. Als Christen können wir auf den wahren Kern dieses frühen Glau­bens­zeugen schauen und ihn vor allem unseren Kindern als einen von seinem Gott über­zeugten und hilfs­be­reiten Menschen nahebringen.

Das Boni­fa­ti­us­werk fasst unter nikolaus-von-myra.de die eher spär­li­chen Fakten zum histo­ri­schen Niko­laus und eine Fülle an Geschichten, Liedern und Bräu­chen zum fami­liären Gebrauch über­sicht­lich zusammen und bietet damit Mate­rial, das zur Gestal­tung des Niko­laus­tages genauso beitragen kann wie die fair gehan­delten Schoko-Niko­laus­fi­guren aus dem Olper Kirchen­laden in der OT.

Aus dem Kinder­glauben an den heiligen Niko­laus können Anker für das Leben entstehen. Die alten Legenden haben mit ihren Geschichten von Not und Leid nichts an Aktua­lität verloren. Kata­stro­phen und Miss­stände, von denen sie berichten, füllen heute genauso die Nach­richten. Uns Christen trägt dabei der Glaube, dass Gott mit uns auf dem Weg ist. Wir können jeder­zeit im Gebet unsere Ängste und Sorgen in Gottes Hände legen und auf seine Hilfe vertrauen. Die Heiligen mit ihrer Lebens­er­fah­rung sind uns dabei die Vorbilder, die wir heute so drin­gend brau­chen. Robert Mensing sagt dazu: „Niko­laus war ein Mann, der andere mit seiner Hoff­nung ansteckte – bis heute.“

Mich beein­druckt, wie praxisnah und sympa­thisch dieser Mann war. Niko­laus handelte, wo er Not sah. Er fragte nicht nach Stand, Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit, Natio­na­lität. Er sah den Menschen und stand ihm zur Seite. Sein Glaube wurde im Alltag konkret, sein Bischofs­stand entfernte ihn nicht vom Leben und Leiden des „kleinen Mannes“. Er blieb den Menschen nah. Dieses Fürein­an­der­da­sein braucht´s wie eh und je – durch Priester, durch Sie, durch Dich, durch mich. Niko­laus hatte genial einfache Ideen – schauen wir uns das bei ihm ab.

Jutta Ohm
(Gemein­de­mit­glied von St. Niko­laus Rehring­hausen und Mitar­bei­terin im Team Maria 2.0 im Kreis Olpe)

 


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