In der Schule sind zur Zeit Präsenzwochen, d.h., es sind Lehrer und Schüler anwesend. Eigentlich ein normaler Zustand, sollte man meinen. In Coronazeiten bezeichnet es aber die Tatsache, dass man gemeinsam an einem Ort anwesend ist, nachdem man vorher getrennt versucht hat zu lernen. Und noch andere Gegensätze prägen diese Zeit.
Schüler und Lehrer freuen sich darauf zusammen zu sein – müssen aber darauf achten, dass die Freude sich nicht in zu engem Zusammensein zeigt.
Nachdem während der Schließung der Schulen modernste Medien zum Einsatz kamen und die Digitalisierung einen Sprung nach vorne machte, ist der Unterricht in den Präsenzwochen seltsam veraltet. Gruppenunterricht ist wegen der dann herrschenden Nähe nicht möglich und beim Einsatz von Tablets könnten Viren übertragen werden.
Lernte man beim ´homeschooling‘ den „Faktor Mensch“ neu schätzen, wirkt er nun in der Realität wieder unvollkommen.
Ein kleiner Virus – große Wirkungen.
Ich wünsche mir, dass – nachdem Corona alles durcheinander gewirbelt hat -, wir manches neu sehen und neu zuordnen:
- die Technik, die von Menschen zum Wohle der Menschen und zum Schutz der Natur genutzt wird, ohne „vergöttert“ zu werden.
- Nach wochen- und monatelanger Entbehrung eine neue Wertschätzung des Nächsten und seiner tatsächlichen Nähe.
- Einen Blick, der die Umgebung nicht nur mit Angst vor Ansteckungspotentialen wahrnimmt, sondern auch mit Augenmerk auf die schöne, sich erholende Natur.
Denn nur dann gilt:
Joh 3,3 Darauf erwiderte Jesus: »Ich versichere dir, Nikodemus: Wer nicht neugeboren wird, kann Gottes Reich nicht sehen und erleben.«
Heike Bovelet